Tod oder Leben

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Tod oder Leben Ich gestehe, ich weiß nicht, ob ich das Ostergeschehen so glauben kann, wie es die Evangelien berichten – jene Geschichte aus so lange zurückliegenden Jahren, die durch Jahrzehnte, Jahrhunderte nach dem Tod Jesu aus so vielen subjektiven Wahrnehmungen und Interessen heraus entstanden ist. Doch das ist auch nicht wirklich wichtig. Was zu spüren ist, das betrifft die alle Religionen übergreifende Botschaft hinter den vordergründigen mythischen Erzählungen, die in der Sprache und dem Verständnis und den Sehnsüchten ihrer Zeit verfasst sind. Und diese Botschaft meint: Der Tod ist wahrhaftig nicht das letzte Wort. Wir gehen durch ihn hindurch … weiterlesen

Ich nehme Deinen Vorwurf hin

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Ich nehme Deinen Vorwurf hin Die im Alltag von uns in der Kommunikation geforderte Haltung des Nichtverletzens gerät schnell auf den Prüfstand, wenn wir angegriffen und mit Vorwürfen oder Verleumdungen konfrontiert werden. Im Selbstwertgefühl getroffen, folgt unsere Reaktion normalerweise unmittelbar. Und sie wird möglicherweise vergleichbar scharf sein, wie der Angriff, dem wir uns ausgesetzt sahen. Manchmal mag dies verständlich, ja vielleicht sogar unvermeidbar sein, wenn es darum geht, etwas klarzustellen oder einen Irrtum aufzuklären. Doch oft ist es gerade unsere Reaktion auf einen Angriff, die erst das Feuer des Streits entfacht, dem sich dann leicht Gewalt in Sprache und möglicherweise … weiterlesen

Ich will Dir zuhören…

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Ich will Dir zuhören… In einer Zeit, die sich in Texten, Tönen und Bildern verliert; in einer Zeit, in der die Sinne zerrieben werden durch den ununterbrochenen Schwall der Worte und medialen Berieselungsmaschinen; in dieser Zeit also ist das Hören zu einem nahezu vergessenen Kulturgut geworden. Aber was meint das, rechtes Hören? Es geschieht in sensibler Offenheit aller Sinne, wie Rainer Maria Rilke es in einem seiner letzten Gedichte so unvergleichlich ausdrückt: Das Leiseste darf ihnen nicht entgehen, sie müssen jenen Ausschlagswinkel sehen, zu dem der Zeiger sich kaum merklich rührt, und müssen gleichsam mit den Augenlidern des leichten Falters … weiterlesen

Ich will verstehen

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Ich will verstehen… Empathie ist eine besondere Wahrnehmungsweise. Sie hebt in das Bewusstsein, was Menschen verbindet, und sie aktiviert diese Verbindung. Vorsichtig tastend bewegt sie sich zwischen Nähe und Distanz, Fremd- und Selbstwahrnehmung, Ich- und Wir-Verständnis. Umschreiben lässt sich diese behutsame Bewegung als Zeugenschaft. Als Zeuge bin ich zunächst nicht an einer auf den Anderen gerichteten Problemlösung beteiligt. Vielmehr suche ich die unmittelbare Begegnung mit dem, was das Du berührt. Das macht die Empathie unterscheidbar vom Mitleid. Die fremde Empfindung, die ein Mensch einfühlsam wahrnimmt, darf nicht zu seiner eigenen werden, wenn er eine Situation und die Anteile anderer Menschen … weiterlesen

Innerer Weg und äußeres Schicksal

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Innerer Weg und äußeres Schicksal Keine Weltverbesserung erwächst ohne Selbstverbesserung. Jean Gebser spricht diesbezüglich von einer „… Voraus­nahme jener Schmerzen und Qualen, die, nehmen wir sie nicht freiwillig voraus, uns in dem sonst notwendigen Zusammenbruch persönlichen und universellen Charakters auferlegt würden. Wer sich … seinem Auftrag, der ein geistiges Ansinnen ist, entzieht, handelt gegen den Ursprung. Wer gegen ihn handelt, hat keine Gegenwart, heute so wenig wie morgen … Ein jeder ist frei es zu leisten. Wer diese Freiheit verspielt, verspielt sein Leben und seinen Tod.“ Auch wenn es immer Menschen gibt, die ein Voraus an Einsicht, Willen und Erfahrung haben und von denen wir … weiterlesen