Verwaist und beraubt

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  An manchen Tagen begegnet mir unausweichlich das von Van Morrison gesungene Negro-Spiritual: Sometimes I feel Like a motherless child Long way from my home https://my.mail.ru/mail/yagoda-7401/video/646/649.html Es singt sich ungewollt meistens dann in das Bewusstsein ein, wenn in der Stille die Bilder all derer aufsteigen, die gegangen sind in den vergangenen Jahren; nicht nur Vater und Mutter, auch viele der besten Freunde und Weggefährten. Jenseits aller Rationalität und Vernünftigkeit im Umgang mit dem Tod ist dann jene Leere als Sehnsuchtsschmerz spürbar, die kein tröstendes Wort ganz füllen kann. Etwas ging, für das es keinen Ersatz gibt: ein Teil auch deines … weiterlesen

Was bleibt?

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Stellen wir uns vor, wir stehen am Übergang von „Leben“ und „Tod“. Noch einmal zieht dein irdisches Sein, diese kurze Spanne zwischen Erscheinen und Verwehen, an deinem inneren Auge vorüber. Es ist das Auge deines tiefsten, des eigentlichen Wesens; das Auge deines Seelenfeldes, das dich so weit, so unendlich weit übergreift. Kein Ding hat dann noch Bestand. Kein Geld hat mehr Wert. Kein Gold verfügt noch über Glanz. Kein Boden lässt dir noch eine Blume wachsen. Kein Stand und kein Titel geht deinem Namen, bei dem du einst gerufen wurdest, noch voran. Es schmückt dich kein Kleid und trägt dich … weiterlesen

Der chinesische Fluch

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  Mit den äußeren Sinnen können wir dem Lärm und der Unruhe der Welt nicht entkommen. Die Konzerte der Motoren von Autos, Motorrädern, Flugzeugen, Baumaschinen sind in wechselnder Besetzung ebenso dauerpräsent wie die Töne der Bewusstseinsmaschinen, mit denen wir uns verschmolzen haben: Computer, Fernsehen, Radio. Du betrittst den Warteraum einer Arztpraxis und wirst mit Dudelfunk umhüllt. Töne begleiten dich im Supermarkt und im Café. Im Auto quatscht dich permanent die Dame vom Navi an und im Wald überholt dich ein Mountainbiker mit Lautsprecherrucksack auf dem Rücken…Tritt wider Erwarten und fast schon verstörend etwas Stille ein, drängt der Griff zum Smartphone. … weiterlesen

Die Wahl zwischen Härten

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Wir rasen als Menschheit auf eine Wand zu, und die Geschwindigkeit steigt kontinuierlich. Dieses Bild verwendet Uwe Schneidewind, Präsident des angesehenen Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt und Energie, wahrlich kein apokalyptischer Schwarzmaler. Bevölkerungswachstum, Ressourcenplünderung, ein gigantischer Schadstoffausstoß gehören zu den vordergründigen und messbaren Ursachen. Der Wissenschaftler stützt sich dabei unter anderem auf eine von der NASA mitfinanzierte Studie, die sich mit allgemeinen Mustern des Untergangs beschäftigt. Dabei wird der nahende Kollaps einer Zivilisation dramatisch beschleunigt, wenn sie neben ihrem ökologiefeindlichen Verhalten zugleich in eine reiche Elite und eine verarmte Bevölkerungsmehrheit gespalten ist. Denn die Macht- und Finanzeliten spüren die Krisenphänomene … weiterlesen

Das Böse, die Erkenntnis und die Seele

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Je mehr Gleiches von Gleichem wir als Wahrnehmungs- und Verhaltensweisen im Raum des Menschlichen haben, desto wahrscheinlicher wird, dass es sich wieder und weiter ereignet. Je mehr mit Gewalt auf Gewalt reagiert wird, desto sicherer ist, dass dem wieder Gewalt folgen wird. „Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, daß er nicht dabei zum Ungeheuer wird. Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein.“ (Friedrich Nietzsche) Jeder böse Gedanke und jede böse Handlung bauen das Feld des Bösen weiter auf, individuell und kollektiv. Als das Böse möchte ich hier mit Albert Schweitzer das definieren, … weiterlesen