Was bleibt?

ClausAllgemein

Stellen wir uns vor, wir stehen am Übergang von „Leben“ und „Tod“.
Noch einmal zieht dein irdisches Sein, diese kurze Spanne zwischen Erscheinen und Verwehen, an deinem inneren Auge vorüber. Es ist das Auge deines tiefsten, des eigentlichen Wesens; das Auge deines Seelenfeldes, das dich so weit, so unendlich weit übergreift. Kein Ding hat dann noch Bestand. Kein Geld hat mehr Wert. Kein Gold verfügt noch über Glanz. Kein Boden lässt dir noch eine Blume wachsen. Kein Stand und kein Titel geht deinem Namen, bei dem du einst gerufen wurdest, noch voran. Es schmückt dich kein Kleid und trägt dich kein soziales Netz. Allein bist du gekommen, und alleine und nackt gehst du nun.

Alles hat sich abgestreift. Mehrmals gehäutet bis auf den Seelengrund ist da nichts mehr, was dir noch Halt gäbe von den Phänomenen der äußeren Welt. Du bist nun essentiell.

So stehst du vor den wesenhaften letzten Zeugen, vor der allerletzten Instanz, vor deinem ultimativen und untrüglichen Gewissen.
Was hält da noch stand?
Was bildet die Brücke der Verbundenheit mit dem Ewigen?

* Die Liebe, insofern sie rein und selbstlos war und ist…

* Die Liebe, die alles durchdrang und allem widerstand, was ihr widerstehen wollte…

* Die Liebe, die höher war und ist als alle irdische Vernunft…

Denn ihr Atem stammt selbst aus dem Raum der Ewigkeit, der nicht vergeht. Ihr Wesen ist das Wesen an sich. Sie erfüllt das, was manche Menschen ohne tieferen Lebensbezug nur als das Nichts spüren, jenen Raum hinter allen Räumen. Nur von dort aber kann werden; nichts Wesenhaftes kann anders und von woanders her entstehen.

Und so verbleibt von dir dieses allein.
Du warst von selbstloser Liebe erfüllt. Vielleicht war es nur ein Moment. Doch dieser Moment hatte Zugang zu dem Lichtstrahl aus der Ewigkeit. Er hat dich genährt. Er hat dich begründet. Er hat dich zu einem wahren Menschen werden lassen, den es ohne diese Liebe nicht gibt…

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