In Würde (unter)gehen

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In Würde (unter)gehen Die Menschheit hat sich die Natur als Konsumware einverleibt. Fast ausschließlich ist sie nur noch Mittel für Zwecke des Menschen. Ihr Eigensein, die in jedem Lebewesen an sich ruhende unantastbare Würde, haben wir ihr brutal entrissen. Mittlerweile wissen wir, dass der Mensch sich damit selbst die Lebensgrundlage entzogen hat. Mehr als einige Jahrzehnte bleiben uns als Gattung in der gegenwärtigen Form und Lebensweise und in der gegenwärtigen Masse nicht mehr auf diesem Planeten. Das bezeugen alle ungeschönten Daten, Prognosen und alle Wahrscheinlichkeiten. Gleichwohl strahlt Mutter Erde noch immer eine so einzigartige Schönheit aus. Trotz aller Unausweichlichkeit des … weiterlesen

Aus dem Weg der Natur treten…

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Aus dem Weg der Natur treten Die Erzählung von der Durchquerung des Schilfmeeres nach der Flucht aus Ägypten gehört zum Gründungsmythos des Volkes Israel. Im biblischen Buch Exodus steht dazu: „Du aber, hebe deinen Stab empor und recke deine Hand aus über das Meer und spalte es, dass die Israeliten mitten im Meer auf dem Trockenen gehen können … Und Moses reckte seine Hand aus über das Meer, und der Herr trieb das Meer die ganze Nacht durch einen starken Wind zurück und legte das Meer trocken und die Wasser spalteten sich. So gingen die Kinder Israel mitten im Meere … weiterlesen

Wahre Ethik ruht in freier Spiritualität

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Wahre Ethik ruht in freier Spiritualität Das Scheitern ethischer Konzeptionen, die abgekoppelt sind von einem spirituellen Weltzugang, ist vorbestimmt und unvermeidbar. Sie zerbrechen letztlich an einer unerbittlichen Welt, die verfangen ist in Eigeninteressen. Wie oft wird Ethik lediglich als Reaktion auf menschliche Unzulänglichkeiten und als Abwehrmechanismus gegen individuelle, soziale und gesellschaftliche Fehlentwicklungen angesehen. Doch diese Ethik des Vorläufigen entbehrt dann jenes Sinnhorizonts, der über die Mauern des Gegenwärtigen und Aktuellen hinausweist. Ihr fehlt die Begründung über die Zeiten hinweg. Vor allem kennt und erkennt sie nicht den Impuls des ganzen Lebens, in dem Menschliches, Geistiges und Göttliches sich verbinden. Ihre … weiterlesen

Du musst es wagen…

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Du musst es wagen… Wohl kein bewusster und das Leben bejahender Mensch liebt die Ohnmacht oder sucht das existentielle Scheitern. Beides tritt auf uns zu, ohne dass wir das wollen. Gelegentlich führen und warnen uns allerdings Vorahnungen, ja eine untrügliche innere Gewissheit. Sie stellen das Scheitern in einen größeren biographischen, schicksalshaften Kontext. Dieser, sowie die Signatur des Scheiterns selbst, lassen sich jedoch mit dem Code des vernunftbegabten Geistes und der sogenannten Rationalität allein nicht dechiffrieren. Immer bleibt ein unverfügbarer Rest, der sich unserem Verständnis oft erst in späteren Lebensphasen öffnet. Allerdings setzt auch dieses Verstehen voraus, dass das, was wir … weiterlesen

Jede(n) lieben?

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Jede(n) lieben? Das ist ein schöner Anspruch, aber noch viel mehr eine große Illusion. Dazu sind unsere empathischen Fähigkeiten zumeist zu sehr auf uns selbst und die uns emotional nahen Menschen gerichtet und beschränkt. Unsere Liebesfähigkeit auf dem gegenwärtigen evolutionären Niveau ist normalerweise an die direkte Begegnung gebunden und hat dann viel mit Sympathie und Antipathie, mit kulturellen Faktoren, Sozialisation und Resonanzphänomenen zu tun. Deswegen endet sie ja auch zumeist am Ende unserer sozialen und psychischen Identitäts- und Grenzräume. Und das beengt die universale Kraft der Liebe ja oft so geradezu grotesk, wenn sie der Bequemlichkeit und den Gewohnheiten in … weiterlesen

Vertrauen?

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Vertrauen? Vergebungs- und Versöhnungshandeln kann ohne Vertrauen nicht gedacht werden. Es sind Vertrauen und der fortwährende Mut dazu, die unermüdlich aus den Trümmern zwischenmenschlichen Scheiterns aufragen und mit denen wir Enttäuschungen überwinden. Nur wo gegenseitiges Vertrauen herrscht, haben Versöhnungsgesten die Chance, wahrgenommen und angenommen zu werden. Denn erst durch Vertrauen entsteht der Raum für gegenseitige Erfahrungen, die wiederum neues Vertrauen schaffen können. Wenn wir uns, etwa aufgrund schlechter Erfahrungen, gegenseitig nicht trauen, bestimmen Unsicherheit und Zweifel weiterhin das innere Empfinden und das äußerliche Handeln. Überall lauern dann in unserem Bewusstsein mögliche Konflikte und möglicher Verrat. Im Vertrauen lassen wir einen … weiterlesen

Ich gehe den ersten Schritt

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Ich gehe den ersten Schritt… Vorwürfe zunächst einmal zu ertragen (Blog vom26.3.), konfrontiert Dich und konfrontiert mich mit unseren jeweiligen Anteilen, die zum Aussprechen eines Vorwurfs geführt haben. Ich stelle mich meinen Feindbildern, meinen Projektionen und Emotionen. Ich spüre in mich hinein und beruhige das Aufgewühlte, bis der innere Blick wieder klar wird. Dann wieder neu auf Dich zuzugehen, will zart und behutsam aufgebaut werden. Es will innerlich wachsen, bevor der notwendige erste Schritt erfolgt. An ihm führt allerdings kein Weg vorbei. Wahrhaftigkeit in der Aussage und eine geistige Haltung des Nichtverletzens tragen ihn. Das Evangelium des Matthäus: „Wenn du … weiterlesen

Lass uns vergeben…

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Lass uns vergeben… „… und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.“ (Matthäus 6,12) Was der Mensch aus dem göttlichen Raum auf sich selbst gerichtet erhofft, sollte er gewillt sein, auch allen anderen Lebewesen zu gewähren. Wie in der biblischen Ermahnung „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ beginnt die Vergebung bei mir. Die Nachsicht gegenüber dem eigenen Denken, Empfinden und Handeln reift zur Voraussetzung dafür, einem anderen Menschen aus der Tiefe des Herzens zu vergeben. Vergebung ist, so betrachtet, wechselseitig. Und dann lehrt sie uns, die Vergebung anderer nicht nur zu akzeptieren, sondern sie in Dankbarkeit als Wachstumshilfe … weiterlesen

Den Widerspruch aushalten

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Den Widerspruch aushalten… Der Widerspruch bewegt die geistige und kulturelle Evolution. Das, was wir Wirklichkeit nennen, stellt sich in der Folge als unsicher, nicht eindeutig und unberechenbar dar. Täglich machen wir Menschen die Erfahrung, dass es so gut wie keine Aussage und keinen Satz gibt, die nicht ihr Gegenteil, ihren Widerspruch in sich tragen. Wenn wir nach Wahrheit streben, kann dies deshalb nichts anderes meinen als zu lernen, Widersprüche als Teil und aufgehoben in einer Wirklichkeit zu sehen, die größer ist als die unserer eigenen Weltbildkonstruktion. Voreiliges Streben nach Eindeutigkeit führt uns demgegenüber zu Vereinfachungen, Blindheiten und schablonenhaftem Denken. Was, … weiterlesen

Tod oder Leben

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Tod oder Leben Ich gestehe, ich weiß nicht, ob ich das Ostergeschehen so glauben kann, wie es die Evangelien berichten – jene Geschichte aus so lange zurückliegenden Jahren, die durch Jahrzehnte, Jahrhunderte nach dem Tod Jesu aus so vielen subjektiven Wahrnehmungen und Interessen heraus entstanden ist. Doch das ist auch nicht wirklich wichtig. Was zu spüren ist, das betrifft die alle Religionen übergreifende Botschaft hinter den vordergründigen mythischen Erzählungen, die in der Sprache und dem Verständnis und den Sehnsüchten ihrer Zeit verfasst sind. Und diese Botschaft meint: Der Tod ist wahrhaftig nicht das letzte Wort. Wir gehen durch ihn hindurch … weiterlesen