Der Gang über die Brücke

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Religionen ruhen in Traditionen. Sie haben sich im Verlauf der Kulturgeschichte aus Zeitströmungen herausgebildet, genau wie Rituale. Beide dienten und dienen der Stiftung und Bewahrung von religiöser Identität. Sie bieten ein Rahmen für vertraute Geist- und Verhaltensräume. Für eine Menschheit im Werden, die auf ihrer Entwicklungsstufe immer noch Grenzlinien bedarf, um die Orientierung nicht zu verlieren, sind sie notwendig. Sie halten in der Erinnerung, bilden Bollwerke gegen das Vergessen. Auch ist es schwer vorstellbar, dass wir auf der gegenwärtigen Evolutionsstufe überhaupt ohne Traditionen, Rituale und die entsprechende Sinnstiftung leben können. Im Laufe von Epochen kommen jedoch zu den Kern- und … weiterlesen

Die Schätze der Weisheit

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Die Weisheit gilt einerseits als zu erhaben, um ihr mit Kritik zu nahe zu treten. Gleichzeitig wird sie von den Priestern der Wissensgesellschaft, den etablierten Wissenschaftlern, schlicht ignoriert. Und dies seit Jahrhunderten. Das eigene Selbstverständnis, den eigenen Erkenntnisanspruch und die eigenen Methoden möchte man nicht durch reinen, überzeitlichen und interkulturellen Geist relativieren lassen. Wissenschaft verriegelt damit bis heute den Zugang zu Einsichten in jene Wirklichkeit, die mehr ist als das, was die empirischen und rationalen Augen zu sehen vermögen. Selbst die universitäre Philosophie verlor in diesem Kontext, auf der Suche nach Fortbestand ihrer wissenschaftlichen Anerkennung, die Liebe zum Größeren. Denn … weiterlesen

Ich…!

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Was könnte im Verständnis vielfältiger und zugleich unschärfer sein als jenes Phantom, das ein jeder für sich selber entwirft und macht und das er auch für alle anderen, die er bewusst wahrnimmt, schafft. Das Ich ist Illusion und Faktum zugleich. Es entsteht in der einzelnen Person als ständig schwankende und sich verändernde Konstruktion. Es schafft und verändert Realität durch den Glauben an seine Wirklichkeit und die daraus hervorgehenden Handlungen. Die Empfindung des Ich wächst als Folge der vom einzelnen Menschen wahrgenommenen Grenzen und Begrenzungen in einer vielfältigen und oft als unberechenbar erkannten Welt. Grenzvorstellungen bilden somit die Koordinaten für Denken, … weiterlesen

Es ist kein Kreis zu klein…

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„Es ist kein Kreis zu klein, dass nicht das Größte drin gewirkt werden könnte, und keine Kraft, die in Wahrhaftigkeit und Gottvertrauen tätig ist, geht verloren.“ (Albert Schweitzer) Das demokratische und parlamentarische Denken der Neuzeit führt Menschen gemeinhin zu der irrigen und gefährlichen Annahme, es käme bei grundsätzlichen Fragen auf die große Zahl oder sogar Mehrheiten in einer Bevölkerung an. Selbstredend gilt das für gesellschaftliche Entscheidungsprozesse mit langem Vorlauf und für all das, was schließlich in Gesetzen mündet. Doch selbst dem gehen normalerweise Ideen, Visionen und Anstöße voraus, die im kleinsten Kreise geboren wurden, um schließlich das Licht der allgemeinen … weiterlesen