Rose im Eismeer

ClausAllgemein

Mit abermilliarden Galaxien und steigender Geschwindigkeit dehnt sich das Universum von Unendlichkeit zu Unendlichkeit aus. Für uns Menschen ist dieser Weltenraum, zumindest in den allergrößten Teilen, lebensfeindlich, kalt, unwirtlich – bis auf die Erde, die Mutter des einzigen Lebens, das wir bisher kennen. Wie eine Rosenblüte in gigantischem Eismeer treibt sie still vor sich hin, zart, zerbrechlich, erhaben. Über Milliarden von Jahren haben sich auf ihr lebensfreundliche Bedingungen entwickelt. In ihnen ermöglicht und dient das Leben sich selbst. Haben wir das wirklich verstanden, dann ahnen wir auch, dass der Planet dem Leben gehört, nicht nur einer Gattung und schon gar … weiterlesen

Die Rückkehr des Mythos

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Seit es die menschliche Kultur und damit die Frage nach dem Sinn des Seins gibt, bestimmen Mythen das menschliche Bewusstsein. Sie stammen aus einem tiefenkulturellen, überzeitlichen Seinswissen. Manche geben Antworten auf die großen Menschheitsfragen. Sie deuten das Unerklärliche, mahnen, zeigen den Weg, schenken Hoffnung. Sie verweisen auf das Größere, zielen auf das Ganze des Seins und der Wirklichkeit von Welt. Recht verstanden, befreien sie den Menschen zu seinen schönsten Möglichkeiten. Aber es ist ihnen auch eigen, missverstanden und instrumentalisiert zu werden. Zudem verhindert ihr Absolutheitsanspruch oft zeitbezogene Deutungen, die sich auf neue Erkenntnisse stützen. Dann wächst auf ihrem Boden Fundamentalismus, … weiterlesen

Früher war alles besser…

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…sagen Menschen mit einem schwindenden Gedächtnis. *** In seinen letzten Lebensjahren wirkte mein Vater (1920 – 2008) oft sehr abwesend, wenn ich einmal im Monat meine hessische Heimat besuchte. Beim gemeinsamen Essen ging sein Blick oft in eine gegenstandslose Ferne, oder er saß mit gesenkten Augen still da. Einmal fragte ich: „Papa, wo bist Du gerade?“ Nach einem Schweigen, das mir sehr lang vorkam, dann die Antwort: „Eigentlich lebe ich nur noch in meiner Jugend.“ Die Erinnerung ist ein ganz eigener Lebensraum, den nur wir selber einrichten und gestalten. Wir wählen aus, wertschätzen, verwerfen, und viele dieser „Entscheidungen“ geschehen unbewusst. … weiterlesen

Innere Ausrichtung

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Wir haben immer Möglichkeiten. Jede Ohnmacht, jedes Scheitern und auch schlicht jede existentielle Frage führen uns zu Optionen, sich dem Leben neu zuzuwenden. Gleichzeitig sind unsere Möglichkeiten endlich. Das erfordert Orientierung, Bereitschaft zur Auswahl und Entscheidungsklarheit. Die ersehnte Neupositionierung im Leben verweist damit auf die Vorbedingung  einer sinnstiftenden und kräftigenden Instanz. Wir brauchen eine Vorstellung, ja die innere Gewissheit davon, wohin wir wollen. Es geht dann um nicht mehr und nicht weniger als den nächsten Schritt im Streben nach der uns als Person möglichen Weise der Vollendung. Dabei gilt es, sich weder zu mindern, noch einer Selbstüberschätzung zu erliegen, noch … weiterlesen