Mythos – Die Kraft der inneren Bilder

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Dass der Mensch ohne Mythos nicht leben könne – diese Überzeugung vertritt etwa Friedrich Nietzsche (1844-1900). Dem kann man zustimmen. Aber worum geht es dabei? Etwas Geheimnishaftes und damit Unbestimmtes liegt im Wort Mythos und im dem, wovon er handelt. Es scheint sich der kalten industriegesellschaftlichen Rationalität zu entziehen, was die Verführung ausmacht, von und über einen Mythos zu sprechen. Der Begriff und das Besagte entlasten weitgehend von begrifflicher Schärfe und entsprechender sprachlicher Präzision. Begründungen erscheinen obsolet. Die Unschärfe selbst ist ein Teil der Botschaft. Sie birgt in dem, was durchschimmert, ein noch nicht eingelöstes großes Versprechen. In der Menschheitsgeschichte … weiterlesen

Corona, die Angst und der Tod. Ein Zwischenruf

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Wie das Kaninchen auf die Schlange, blickt das Land auf Zahlen. Sogenannte Inzidenzwerte, ein manchmal beliebig erscheinender Messfaktor, der sich abhängig von durchgeführten Tests mal nach oben, mal nach unten bewegt, hält die Bevölkerung in einer Art Schockstarre. Modellberechnungen, die sich auf diese vom Robert-Koch-Institut mit mahnendem Gestus verkündeten Werte stützen, beschwören Worst-Case-Szenarios, wenn die Menschen sich nicht in Bewegungslosigkeit ducken. Aus dem Blickwinkel der entsprechenden Fachleute mag das verständlich und angemessen sein. Virologen sehen halt vornehmlich Viren und orientieren sich in dieser Bewusstseins-Höhle. Das ist auch in Ordnung so. Dafür benötigen wir sie. Genau wie Förster, die Bäume und … weiterlesen

Fastenzeit

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Ein wenig wie aus der Gegenwartswelt gefallen, mutet manches religiöse Brauchtum an. Das Fasten gehört dazu, als Zumutung in einer Kultur, die viel auf sich gibt, weil sie viel zur jederzeitigen Verfügung hält. Alles käuflich. Verzicht stellt da einen Mangel her, provoziert ein Defizitgefühl, es sei denn, man entscheidet sich etwa für Früchtefasten auf Madeira mit ayurvedischer Ganzkörperbehandlung. Das soll auszuhalten sein, wie zu hören ist. Fasten kann man eigentlich so gut wie alles. Aber warum? Was ist der Antrieb dazu, wenn wir einmal das religiös Verordnete und bei fehlender Konsequenz schnell mit einem schlechten Gewissen versehene außer acht lassen? … weiterlesen

Allpräsenz – oder: Gott ist Geist

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Es gibt wohl keine schwerwiegendere und zugleich problematischere philosophische Frage als die nach dem Sein und dem Wesen dessen, was Gott genannt wird.  Zu einer Frau, die davon ausging, dass hinsichtlich göttlicher Existenz der materielle Ort bei der Anbetung eine Rolle spiele, sagt Jesus von Nazareth: „Gott ist Geist, und die ihn anbeten, müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten.“ (Joh. 4,24) Von dem unsichtbaren Gott sprechen Texte der heiligen Schriften oder auch von der selbst nicht erschaffenen ersten Ursache, der Energie hinter allem Sein.Gott ist nach diesem Verständnis geistige Energie – die das gesamte Universum erfüllt und … weiterlesen

Handlung und Schönheit

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Da gibt es Handlungen oder Worte, die uns schon in dem Moment als defizitär oder ungut bewusst werden, in dem wir gerade dabei sind, sie auszuführen. Dann allerdings ist das Getane noch nicht zu Ende. Es verfolgt uns, etwas ruft nach Verbesserung und Korrektur. Das Gewissen fährt seine Stacheln aus. Für eine Weile leben wir in innerer Dissonanz. Und dieser Zustand bleibt, wenn auch mit abnehmender Intensität, im schlimmsten Fall ein Leben lang. In der Musik als Töne, die auseinanderklingen und nicht miteinander harmonieren, ein unverzichtbares Stilmittel, wirkt eine uns bewusste Dissonanz in der Psyche im günstigen Fall als unmittelbarer … weiterlesen