Eine neue Renaissance

ClausAllgemein

Der Schritt in eine dem Netzwerk des Lebens zugewandte Menschheitsepoche wird außerordentlich sein. In seiner Dimension mag er gar noch größer ausfallen als die Renaissance, mit der wir das Mittelalter schrittweise hinter uns ließen. Anspruch und Erfordernis hierfür sind gewiss ohne Beispiel. Denn auch wenn angesichts der Folgen massiver menschgemachter Zerstörungen und Vernichtungsorgien eigentlich kaum noch Zeit ist, können wir sie uns auf der Ebene des Bewusstseinswandels doch nehmen. Der Geist lässt sich nicht zwingen. Er lernt in den existentiellen, und vor allem das eigene Ich überschreitenden Dingen nur widerwillig und dann auch nur gemächlich. Und noch anspruchsvoller sind ja … weiterlesen

Der Marsch durch den Zyklon

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Trotz aller zivilisatorischen Selbstverständnisse, in denen wir uns noch behaglich bewegen und trotz aller gemäßigten klimatischen Bedingungen, die uns hier noch umgeben – der terrane Transformationsprozess hat begonnen. Das Wüten der Menschheit gegen das Netzwerk des Lebens mündet in dieser Erdzeitstunde in seine Antithese.Hitzewellen verbrennen große Teile der Erde und trocknen sie aus. Wassermassen ertränken Land in einem Ausmaß, dass man in frühen Menschheitsepochen von einer Sünd-Flut (Sintflut) gesprochen hätte. Pandemien beginnen ihren „nachhaltigen“ Siegeszug. Rohstoffe verknappen. Geld, an dem so lange alles hing und dem als Götze kapitalistischer Erdpolitik nahezu alles untergeordnet wurde, erweist sich täglich deutlicher als gigantische, … weiterlesen

Wahre Ehrfurcht

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Ein großes und eigentlich unentschuldbares Missverständnis beherrscht bis heute die meisten Religionen. So ehrt man den Schöpfungsgrund und betet ihn an, während man in der Lebenspraxis gleichzeitig meint, die Schöpfung selber ausbeuten und schänden zu können. Doch das Leben und der Impuls, dem es entstammt, sind nicht zu trennen. In seiner universalen Ethik der „Ehrfurcht vor dem Leben“, will Albert Schweitzer (1875-1965) die Menschheit entsprechend auf die rechte Spur führen. Denn weit reicht diese Seinsbetrachtung über das in ihr Formulierte hinaus. Sie verweist neben dem Leben, das leben will, inmitten von anderem Leben, das gleichfalls leben will, auf den ewigen … weiterlesen

Segen sein

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Im Segen wohnt Heil. Menschen wird Gutes zugesprochen, Gedeihen, Erfüllung, Schutz und Bewahrung erbeten. So deutet es bereits der lateinische Ursprungsbegriff benedictio an, der abgeleitet ist von benedicere, also gut (bene) sprechen (dicere) – von jemandem gut sprechen, jemandem Gutes zusprechen. Aus dem im engeren Sinne Religiösen heraus, hat der Segen schon längst seinen Platz in der Alltagswelt gefunden.„Ich wünsche Dir eine gesegnete Zeit.“„Segen sei mit Dir und begleite Dich auf deinen Wegen.“ Wie sich das dann in einer auf Nützlichkeit hin ausgerichteten Welt aber schnell ereignet, widerfahren dem Segen und dem Segnen ihre mehr oder weniger beliebigen Instrumentalisierungen bis … weiterlesen

Über sich hinaus

ClausAllgemein

Dass der Mensch in Berührung mit dem Absoluten steht, scheint außerhalb jeglicher Frage, ist er doch ein Teil dessen. Obwohl diese Gewissheit zu unserem tieferen Wesen gehört, müssen wir sie oft mühsam suchen und schmerzlich wieder erringen. Einiges gilt es hierbei zu bedenken. Da lebt, wenn auch nicht immer bewusst und noch seltener gespürt, jene Ursprungsgewissheit,  dass allem ein Ausgangsprinzip zugrunde liegt. Es existiert jenseits aller Phänomene von Raum und Zeit. Als Ursprung und Ende zugleich bildet es die „Substanz“, aus der sich das Vergängliche, das Werdende und Wachsende heraus entwickelt und formt. So auch der Mensch. Zwar vermag er … weiterlesen