Was meint eigentlich „christlich“?

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Es liegt im Selbstverständnis der großen Religionen, sich Einzigkeit zuzuschreiben. Gewiss kann man von den Ursprüngen des Religiösen her den unterschiedlichen Wegen ihr jeweils Besonderes, ja vielleicht sogar Außergewöhnliches attestieren. Daraus jedoch einen Absolutheitsanspruch abzuleiten, wendet die Schönheit der besonderen Erscheinung ins Anmaßende und Weltfremde. Denn alle „Völker“ empfingen auf ihrer Suche nach dem göttlichen Urgrund die Heilsbotschaft durch jeweils ihre Propheten, in jeweils ihrer „Sprache“ und eingebettet in eine für sie verständliche Erzählweise. Will man die verschiedenen Wege der Rückbindung (religio) des Menschen in ihrem Wesen verstehen, so heißt das, sich dem Kern und Ausgangsimpuls zuzuwenden und weniger den … weiterlesen

Lebenspolitik

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In Wahlkampfzeiten erblüht die Formulierung von Interessen und von Absichtserklärungen zu deren Umsetzung. Politikerinnen, Politiker und solche, die es  gerne wären, entwickeln eine Phantasie, die im alltäglichen Politikbetrieb ansonsten gerne der Kritik und Beschimpfung des „Gegners“ vorbehalten bleibt. Die Maßstäbe, an denen sich versprochene Vorhaben dabei orientieren, lauten beispielsweise:Freiheit, Gerechtigkeit, Wachstum, Fortschritt, Wohlstand, Wandel, Sicherheit, Klimaschutz…Natürlich sind diese Begriffe, unabhängig von einer Partei, in beliebigen Konstellationen zu variieren und zu plakatieren. Da ist dann nichts falsch, alles klingt irgendwie gut und beruhigend, kommt inhaltlich auf völlig undramatische Weise leer daher, von möglicherweise ärgerlichen Konsequenzen für den Einzelnen entschlackt und baut … weiterlesen

Der Kommunist und die Heilige

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Verhängnisvoll war und ist die Beziehung des Menschen zu Um- und Mitwelt. Die heute immer deutlicher zu Tage tretenden Folgen erscheinen dabei als etwas sich gerade erst Ergebendes, ja Überraschendes. Doch die warnenden Stimmen sind wahrlich alt und kommen aus berufenem Munde, wie zwei völlig unterschiedliche Beispiele verdeutlichen mögen. In meinem 1988 erschienenen Buch „Die Megamaschine“ zitierte ich Friedrich Engels (1820-1895) aus seiner Schrift „Die Dialektik der Natur“:„Schmeicheln wir uns indes nicht zu sehr mit unseren menschlichen Siegen über die Natur. Für jeden solcher Siege rächt sie sich an uns. Jeder hat in erster Linie zwar die Folgen,  auf  die … weiterlesen

Aufbruch in das neue Land

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Wie ein verschlossenes Buch liegt die Zukunft vor uns. Die einzelnen, noch leeren Seiten, öffnen und beschreiben wir durch das, was wir jetzt in diesem Moment denken oder nicht denken, tun oder nicht tun. Nichts davon war schon einmal da. Und noch immer ist jederzeit so vieles möglich, trotz der Sackgassen, in die sich die Menschheit manövriert zu haben scheint, trotz der nicht zu heilenden Schäden, mit denen wir diesen wunderbaren Planeten gezeichnet haben. Als gelebte Ambivalenz verkörpert Homo Sapiens zweierlei: das, was in Anmaßung, Gier, Ignoranz, Versuchung und Trägheit wurzelt; aber eben auch das, was ihn zu einer jederzeit möglichen … weiterlesen

Die Lebensreise

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Es gibt ein Wissen, das vor allem Bewusstsein des Menschen liegt. Es wird das überzeitliche, ewige Wissen genannt. Aufgehoben in den zeitlosen Gesetzen, lebt es in allem Sein. Die Sonne, der Baum, die Quelle, der Wind und der Berg tragen es genauso in sich wie ein Wolf, ein Adler und ein Schwarm voller Fische. Dem Menschen ist zugestanden, von diesem Wissen zu wissen und es freizulegen. Ihm ist die Möglichkeit gegeben, sich daran zu erinnern und es aus seiner Dunkelheit des Vergessens ans Licht zu heben.Manchmal bedarf es dazu eines Lehrers, der behutsam zu der Einsicht führt, die doch immer … weiterlesen