Die fünf Trinitäten: Fünf…

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Der trinitarische Fünfklang findet Vollendung in drei Bewusstseinsstufen, die dem Menschen seinen größtmöglichen Adel geben. In ihnen erfüllt er seine Potentialität, wird er zum Gestalter der ihm gegebenen Zeit und hält die Verbindung zwischen „Himmel“ und „Erde“. Wie bei den anderen Trinitäten auch ist all dieses einfach so gegeben. Jederzeit zugänglich und erfahrbar, muss man es sich nicht verdienen. Sehnsucht, Kairos, kontemplative Haltung Irgendwo im Brust- und Herzbereich ist sie als körperliche Wahrnehmung zu spüren. Mal zieht sie sanft, mal stürmisch, mal vollkommen selbstvergessen – jene Urkraft, die uns durch die Evolution, auf dem Weg von Alpha nach Omega, begleitet. … weiterlesen

Die fünf Trinitäten: Vier…

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In den trinitarischen Fundamenten öffnen sich geistig-spirituelle Grundorientierungen, die zugleich explizit und implizit auf das überzeitliche Ethos verweisen. Beide fordern lebenspraktische Umsetzung bzw. Verwirklichung ein, damit das große Ideal nicht als bloße Idee verkümmert. Die klassischen Mönchsorden gaben sich dafür eine verbindliche Regel mit den Eckwerten ‚Armut‘, ‚Keuschheit‘ und ‚Gehorsam‘. Jenseits der alten und leicht misszuverstehenden Sprache ruht in diesen Gelübden, die auch ‚Evangelische Räte‘ genannt werden, doch eine tiefe Wahrheit. Sie ist es Wert, angemessen in die Gegenwart transformiert zu werden, offen für jeden Menschen. Einfachheit, Geist des Nichtverletzens, Gewissensorientierung Einfachheit wird hier zum Fundament. Ein einfacher Lebensstil ist … weiterlesen

Die fünf Trinitäten: Drei…

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Glaube, Liebe, Hoffnung Dieser Dreiklang geht auf Briefe des Paulus zurück (1. Thess. 1,3). Fast schon ein geflügeltes Wort ist die Aussage im Hohelied der Liebe (1. Korinther 13), dass eben diese drei dem Menschen bleiben, mit der Liebe als größter unter ihnen. GlaubeNicht blind sei er, auch wenn er sich zumeist auf etwas beruft, das den sinnlichen Weltzugängen weitgehend entzogen ist. Glaube entsteht aus der Gewissheit einer tieferen Verbundenheit, jenseits von Manifestationen in der Materie. Ihm liegt ein existentielles Vertrauen zugrunde, ein vertrauendes Fürwahrhalten ohne systematische Begründungsnotwendigkeit. Religiös können wir auch von Offenbarungsgewissheit sprechen sowie der Offenheit gegenüber Transzendenzerfahrung … weiterlesen

Die fünf Trinitäten: Zwei

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Der Weg, die Wahrheit und das Leben Als Weg, Wahrheit und das Leben bezeichnet sich Jesus im Johannes-Evangelium. Er bringt damit das Wesentliche seiner Berufung in eine Formel, die für jeden Menschen, unabhängig von der spirituellen, geistigen Orientierung, einen Maßstab bilden kann. Was lässt sich daraus ableiten? Der Weg liegt vor uns als eine Symbiose aus Aktion und Kontemplation. Den großen Reden und dem heilenden Handeln ging in der Erdenzeit des Propheten aus Nazareth der Rückzug in die Stille voraus, in den geistigen Raum des Absoluten. Das zieht sich bis in die Nacht der Entscheidung, bis in die Konfrontation mit … weiterlesen

Die fünf Trinitäten: Eins

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Je mehr ein überkommenes Selbstverständnis nach dem anderen ausgehöhlt kollabiert, desto berechtigt dringlicher ist die Sehnsucht nach Gewissheiten von Bestand. Wie unsicher die Welt auch sei und weiter werde – es muss Orientierung geben, die davon unberührt bleibt. Sie sollte dem Menschen in überzeitlichem Sinne sein Grundverständnis halten und es ihm ermöglichen, sich trotzdem fortwährend neu zu entwerfen – ohne dabei verloren zu gehen.Dieses war über Jahrtausende Aufgabe und Alleinstellungsmerkmal der Religionen und wesentlich aus ihnen hervorgegangener Weisheitsschriften. Sie haben ein Universum von Geschichten geschaffen und damit Geschichte geschrieben. Doch auch dieses Firmament verblasst. Um so bedeutender ist jenseits einer … weiterlesen

Vom Ende einer Erzählung. Und dem Fundament für eine neue Geschichte

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Unser Leben ist eine Erzählung, im Großen des Seins und in der konkreten Biographie. In diesen Erzählungen finden wir uns, haben wir unseren Ort – in Bewegung. Die Erzählung stiftet Identität. Wenn wir denken, fühlen, uns sehnen, wenn wir trauern – es ereignet sich im Rahmen der in uns lebenden Geschichte(n). Doch jede Geschichte kommt an ihr Ende, trägt irgendwann nicht mehr. Der Erzählstrang ist gebrochen oder zur Bewegungsunfähigkeit hin geschwächt. Orientierungsmarken erweisen sich im Näherkommen als Seifenblasen. Der Grund und die Begründung, die Halt gaben, werden offenbar als Lügen, die gleichwohl lange die Kraft hatten, einzuhüllen. Das mag damit … weiterlesen

Urform des Gebets

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Der menschliche Geist scheint verurteilt zu messen, zu vergleichen, zu bewerten.Auch fragt er gerne nach dem Sinn.Er liebt das Warum.Und noch mehr liebt er die Antwort.Denn sie öffnet neue Frageräume. Immer jedoch setzt das Bemessende und Fragende Existenz voraus.Etwas muss in das Sein getreten, muss da sein, bevor der Geist sich regen und Beschäftigung finden kann. Fraglos steht es zunächst da. Jahrmilliarden war dies der Gang der Dinge.Unhinterfragte Selbstgenügsamkeit herrschte im Universum. Mit dem Aufscheinen des Bewusstseins tritt etwas Wesentliches hinzu.Das Erkennen und das Würdigen.Es hat etwas Erhebendes, im Blick auf das Sein die nackte Existenz zu fokussieren.Was für ergreifende … weiterlesen

Analoge Räume

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Still und mit gesenktem Haupt bewegen sich mehr und mehr, vor allem junge Menschen durch die Straßen. Die Sneaker-Schritte auf realem Asphalt, das Bewusstsein hineingesogen in eine smarte Parallelwelt.Ein Paar in einem Café, die Augen nicht einander zugewandt, sondern jede(r) für sich fokussiert auf das Bildschirmtor zum digitalen Eigentlich.Das Kleinkind, noch kaum eines Wortes fähig, aber schon in Touch mit dem Gerät, das es beruhigt und seinen Bewegungsdrang minimiert. „Mothers little helper“ sangen einst die Stones, auch wenn sie, es waren die sechziger Jahre, die kleinen gelben LSD-Pillen meinten und nicht die damals noch unvorstellbaren smarten Tranquilizer für die ganze … weiterlesen

Der weinende Prophet. Nachösterliche Gedanken

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Stets neu wird die Metapher vom christlichen Abendland hervorgekramt und wie eine Hostie empor gehoben, wenn das kulturelle Selbstverständnis mit sich ringt, weil es seine vorgegeben scheinende Unhinterfragbarkeit doch in Frage gestellt sieht. Die dabei das christliche Fundament am Lautesten beschwören, verleugnen es allerdings zugleich durch Wort und Tat mit erstaunlich konsequenter Regelmäßigkeit. In Krisenzeiten zeigt sich die Diskrepanz zwischen dem Anspruch einer glanzlos gewordenen Monstranz und der nach Rechtfertigung suchenden sogenannten christlichen Lebenspraxis in aller Deutlichkeit. Um den Stifter dessen, was christlich genannt wird, jenen Jesus von Nazareth, schert man sich dabei wenig bis gar nicht. Ja, es klingt … weiterlesen

Handicap und Zeitenwende. Ein besonderer Blick

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Ein Gastbeitrag von Hans-Willi Weis Was mich beim bloßen Gedanken an Katastrophe oder Krieg beunruhigt: Wo es von einer Sekunde zur anderen heißt, rette sich, wer kann, sind Behinderte übel dran. Mehr als andere jedenfalls. Angewiesen auf Rücksicht und Hilfe in einem Moment, da gefühlt nur der egoistische Ellbogen die eigene Haut noch zu retten verspricht. Beides, Katastrophen und Krieg, rührt an Urängste, provoziert primitive Reflexe, startet das psychophysiologische Überlebensprogramm von Kampf oder Flucht. Zu beidem, Kämpfen oder Flüchten, sind wir Behinderten denkbar schlecht disponiert. Allerdings finde ich dort, wo Behinderte sich öffentlich oder medial mit eigener Stimme zu Wort … weiterlesen