Der Kommunist und die Heilige

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Verhängnisvoll war und ist die Beziehung des Menschen zu Um- und Mitwelt. Die heute immer deutlicher zu Tage tretenden Folgen erscheinen dabei als etwas sich gerade erst Ergebendes, ja Überraschendes. Doch die warnenden Stimmen sind wahrlich alt und kommen aus berufenem Munde, wie zwei völlig unterschiedliche Beispiele verdeutlichen mögen. In meinem 1988 erschienenen Buch „Die Megamaschine“ zitierte ich Friedrich Engels (1820-1895) aus seiner Schrift „Die Dialektik der Natur“:„Schmeicheln wir uns indes nicht zu sehr mit unseren menschlichen Siegen über die Natur. Für jeden solcher Siege rächt sie sich an uns. Jeder hat in erster Linie zwar die Folgen,  auf  die … weiterlesen

Aufbruch in das neue Land

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Wie ein verschlossenes Buch liegt die Zukunft vor uns. Die einzelnen, noch leeren Seiten, öffnen und beschreiben wir durch das, was wir jetzt in diesem Moment denken oder nicht denken, tun oder nicht tun. Nichts davon war schon einmal da. Und noch immer ist jederzeit so vieles möglich, trotz der Sackgassen, in die sich die Menschheit manövriert zu haben scheint, trotz der nicht zu heilenden Schäden, mit denen wir diesen wunderbaren Planeten gezeichnet haben. Als gelebte Ambivalenz verkörpert Homo Sapiens zweierlei: das, was in Anmaßung, Gier, Ignoranz, Versuchung und Trägheit wurzelt; aber eben auch das, was ihn zu einer jederzeit möglichen … weiterlesen

Die Lebensreise

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Es gibt ein Wissen, das vor allem Bewusstsein des Menschen liegt. Es wird das überzeitliche, ewige Wissen genannt. Aufgehoben in den zeitlosen Gesetzen, lebt es in allem Sein. Die Sonne, der Baum, die Quelle, der Wind und der Berg tragen es genauso in sich wie ein Wolf, ein Adler und ein Schwarm voller Fische. Dem Menschen ist zugestanden, von diesem Wissen zu wissen und es freizulegen. Ihm ist die Möglichkeit gegeben, sich daran zu erinnern und es aus seiner Dunkelheit des Vergessens ans Licht zu heben.Manchmal bedarf es dazu eines Lehrers, der behutsam zu der Einsicht führt, die doch immer … weiterlesen

Jemand

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Jemand muss warten und da sein,wenn du uns suchst Jemand muss still sein,wenn die Flammen das Land verschlingenund hören, was du uns sagen willst;ein brennender Dornbuschreicht nicht mehr für unsere Aufmerksamkeit Jemand muss wach sein,wenn die Fluten kommenund die wahre Bedeutung des Regenbogensund seiner Farben wieder verstehen Jemand muss mit Kain unterwegs sein,bevor er auf Abel trifft Jemand muss die Kerze halten,wenn die Gottesfinsternisin unseren Herzensich weiter ausbreitet Jemand muss sitzen,oben auf dem Bergund deine Zeichen deuten,die du gibst, unten im Tal des Lebens Jemand muss die Augen der Seele öffnen,um die Himmelsleiter zu sehen,auf denen die Engelzu uns gelangen … weiterlesen

Liebe in einem „sinnlosen“ Universum

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„Je begreiflicher uns das Universum wird, desto sinnloser erscheint es uns.“ Steven Weinberg (1933-2021), Elementarteilchenphysiker und Nobelpreisträger, schrieb dies im Epilog seines 1977 erschienenen Bestsellers „Die ersten drei Minuten“.Vielleicht klingt dieser Satz verstörend, aber bezogen auf das, was wir bis heute wissen, zugleich auch sinnvoll. Unzählbare Galaxien entstehen und vergehen. Kräfte, die Menschen nie verstehen können, toben sich aus; sie gebären neue Sternenwelten, verschlingen und vernichten andere, verschmelzen. Es ist ein wunderbares und zugleich schrecklich anmutendes kosmisches Schauspiel, das durchdrungen ist von einer Ästhetik der Unermesslichkeit und des Grauens. Manchmal scheint es, als wäre das alles wirklich nur ein Spiel … weiterlesen

Wider den Aber-Geist

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„Lass dich nie auf den Aber-Geist ein, nach dem alles ein böses Ende nimmt, alles sich von der dunklen Seite zeigt…Sieh lieber zu, dass du Werkzeug des guten Geistes wirst.“ (Petrus Faber, 1506-1546, Mitbegründer des Jesuiten-Ordens) Hinter nahezu jedem Gedanken lauert der Widerspruch. Keine These kann sich halten ohne Antithese. Das ist das Fundament dialektischer Prozesse, ja von Entwicklung. Das Positive des Aber als Erkenntnisprinzip gilt es also nicht in Frage zu stellen. Es ist ein wahrhaftiger, geradezu evolutionärer Grundsatz. Auch das Aber in der Politik und in gesellschaftlichen Fragen und Prozessen hat seinen berechtigten Platz. Im günstigen Falle dient … weiterlesen

„Die Steine weinten“

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Vergangenen Woche besuchte ich einen Freund in Bregenz. Abends sahen wir einen kurzen Film.Er dauert nur 13 Minuten.Es ist ein großes Thema in Verbindung mit einem wahrhaft großen Menschen der jüngeren Geschichte. https://www.dailymotion.com/video/x2u027h Mein nächster Blog erscheint am kommenden Freitag. Alles Gute bis dahinIhrClaus Eurich Wenn Sie meinen Blog abonnieren möchten, klicken Sie bitte hier

Eine neue Renaissance

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Der Schritt in eine dem Netzwerk des Lebens zugewandte Menschheitsepoche wird außerordentlich sein. In seiner Dimension mag er gar noch größer ausfallen als die Renaissance, mit der wir das Mittelalter schrittweise hinter uns ließen. Anspruch und Erfordernis hierfür sind gewiss ohne Beispiel. Denn auch wenn angesichts der Folgen massiver menschgemachter Zerstörungen und Vernichtungsorgien eigentlich kaum noch Zeit ist, können wir sie uns auf der Ebene des Bewusstseinswandels doch nehmen. Der Geist lässt sich nicht zwingen. Er lernt in den existentiellen, und vor allem das eigene Ich überschreitenden Dingen nur widerwillig und dann auch nur gemächlich. Und noch anspruchsvoller sind ja … weiterlesen

Der Marsch durch den Zyklon

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Trotz aller zivilisatorischen Selbstverständnisse, in denen wir uns noch behaglich bewegen und trotz aller gemäßigten klimatischen Bedingungen, die uns hier noch umgeben – der terrane Transformationsprozess hat begonnen. Das Wüten der Menschheit gegen das Netzwerk des Lebens mündet in dieser Erdzeitstunde in seine Antithese.Hitzewellen verbrennen große Teile der Erde und trocknen sie aus. Wassermassen ertränken Land in einem Ausmaß, dass man in frühen Menschheitsepochen von einer Sünd-Flut (Sintflut) gesprochen hätte. Pandemien beginnen ihren „nachhaltigen“ Siegeszug. Rohstoffe verknappen. Geld, an dem so lange alles hing und dem als Götze kapitalistischer Erdpolitik nahezu alles untergeordnet wurde, erweist sich täglich deutlicher als gigantische, … weiterlesen

Wahre Ehrfurcht

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Ein großes und eigentlich unentschuldbares Missverständnis beherrscht bis heute die meisten Religionen. So ehrt man den Schöpfungsgrund und betet ihn an, während man in der Lebenspraxis gleichzeitig meint, die Schöpfung selber ausbeuten und schänden zu können. Doch das Leben und der Impuls, dem es entstammt, sind nicht zu trennen. In seiner universalen Ethik der „Ehrfurcht vor dem Leben“, will Albert Schweitzer (1875-1965) die Menschheit entsprechend auf die rechte Spur führen. Denn weit reicht diese Seinsbetrachtung über das in ihr Formulierte hinaus. Sie verweist neben dem Leben, das leben will, inmitten von anderem Leben, das gleichfalls leben will, auf den ewigen … weiterlesen