Eliten…Welche Eliten?

ClausAllgemein

Das Wünschen zum Neuen Jahr ist wahrlich ein schöner Brauch. Vor allem kostet er nichts und beruhigt gleichzeitig das Gewissen. Alles kann gut werden…

Damit wir uns nicht falsch verstehen; Wünsche für andere sind wichtig, auch sie sind eine Form von Energie – in dem und für den, der wünscht, und in denen und für jene, die Wünsche empfangen. Kommen sie aus tiefstem Herzen und sind nicht verkommen zu einer ritualisierten Jederzeitgewohnheit, vermag diese Energie ein wenig Heilung zu spenden.

Viel ist in diesen Tagen gewünscht worden, sicher auch für den Erhalt der Lebensgrundlagen und der Schönheit auf der Erde; hat 2018 doch begonnen, uns mit aller Härte zu zeigen, was wir seit Jahrzehnten wissen: Die Grenzen sind überschritten, die Gleichgewichte aus dem Lot, die Systeme am Kipppunkt. Was aber waren gleichzeitig die ermüdend langatmigen Hauptattraktoren in der medialen Öffentlichkeit, neben dem gelegentlichen Beklagen von Hitze und Trockenheit?
…Dieselfahrverbote in einzelnen Straßenzügen einzelner Städte, Brexit, Sommerzeit, verkorkste WM, Hahnen- (und Hennen-) Kämpfe in einer Partei, sogenannter Wohnungsmangel, Funklöcher, Börsenschwankungen – alles Dinge, die wahrhaft alles andere als von existentieller Bedeutung sind.

Es ist dank unbestechlicher Wissenschaftler/innen sehr viel verstanden hinsichtlich des Zustands unseres Planeten. Aber es erreicht nicht das Setzen von klaren und unmissverständlichen Prioritäten in Politik, Gesellschaft und im ganz persönlichen Leben derer, die auf allen Ebenen in diesem Land das Sagen haben. Vor allem aber dringt es nicht in ihr empfindendes Herz. Ihre Kinder verbringen nach dem Abitur Zeit zur Selbstfindung in fernen Ländern, nachdem sie ihr erstes Auto bekommen haben; Eltern suchen ihr Seelenheil in Indien oder fliegen zur Entspannung oder aus einfacher NeuGIER an die Ränder dieser Erde und zerstören durch ihren Konsum das, was sie vorgeben, doch so zu lieben. Die wirklich schonungs-lose Egozentrik, gerade der Wissenden – sie zeigt uns, wo wir wirklich stehen.  

Wir leben doch gut
Der Kühlschrank gefüllt
Das Fleisch sicher zart
Der Tank randvoll
Ich setze mich durch
Die Kinder ins Smartphone versunken

Endlich richtiger Sommer
Kaum Regen
Keine Mücken
Den Winter sichern Schneekanonen
Verbote haben doch noch nie geholfen

Alles ist gut!

Leise sterben die Tiere
Weichen die Pflanzen den Baggern und Häusern
Vertrocknen die Wälder und Flüsse
Ersticken die Fische an Plastik

Aber war der Film im Fernsehen grade nicht schön?
So eine wunderbare Landschaft
So blaues Meer
Da waren wir doch noch nie
Sollten wir vielleicht eine Kreuzfahrt…
oder wenigstens mit den Kindern hinfliegen…?

Die Eliten, die wir wirklich brauchen, haben einen anderen Weltzugang. Ihre Freude am Leben kommt nicht aus der sentimentalen, aber konsequenzlosen „Liebe“ zu dem, was (noch) ist; sie schöpfen Lebensenergie aus der Zuwendung, der Bewahrung, der Selbstzurücknahme, der Bescheidenheit und Hingabe. Sie stellen sich dem Kampf für die Lebensrechte derer, die kaum eine Stimme haben auf dieser Menschenerde. Viele Menschen sind weltweit schon so unterwegs. Und es werden täglich mehr…Kann es einen edleren Weg geben? Ja, ich sage das Wort „edel“ bewusst. Denn eine sogenannte Elite ohne diesen Edelmut ist keine….

In diesem Sinne, mit altem franziskanischen Gruß: Pax et Bonum
Alles, wirklich alles erdenklich Gute für das Jahr, das gerade begonnen hat… *

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