Nicht nur bezogen auf den Zustand unserer Erde, sondern auch in unserem ganz alltäglichen So-Sein begegnen wir immer wieder existentiellen Erfahrungen: Kraftlosigkeit, Unvermögen, das Bewusstsein, an Grenzen geworfen sein, Ohnmacht. Sie stoßen uns unbarmherzig auf die Tatsache, dass es an dem Punkt, an dem wir angelangt sind, nicht weitergeht; nicht mit den bekannten Mitteln, nicht auf den vertrauten Wegen. Doch wäre es nur das. Oft heißt Ohnmacht auch, Willkür ausgeliefert zu sein, der anderer Menschen und der deutungsleerer Situationen und Ereignisse. Naturkatastrophen, die wahllos Menschenopfer fordern, gehören zu diesen Ereignissen, genau wie Unglücke und manche Verbrechen, in denen es keine … weiterlesen
…dann tue, was du willst!
Aurelio Augustinus (354 – 430), Kirchenvater, Philosoph, Heiliger und seinerzeit Bischof von Hippo führt uns auf diese Fährte. „dilige et quod vis fac…“ „Liebe, und dann tu, was du willst…“ Wenn du in der Liebe stehst und handelst, dann kannst du keine Fehler machen. Und wenn du trotzdem welche machst, wird dich die Liebe lehren, sie zu erkennen und zu korrigieren. Augustinus wusste, wovon er sprach. Vor seiner Umkehr, die ihn zu einem tief spirituellen Menschen transformierte, war er ein Mann, mit all den dazugehörigen Facetten. In seinen „Confessiones“, den „Bekenntnissen“, gibt er darüber Auskunft. Es ist ein außerordentlich … weiterlesen
Werdet Vorübergehende…
…sagt Jesus im Evangelium des Thomas zu seinen Jüngern. Er spricht damit das aus, was unser Wesen, wie das Wesen des Kosmos insgesamt, in Tiefe ausmacht: das Fließende, das in Bewegung sein, die Veränderung, das Leben also… Radikaler kann keine Aussage sein, die uns an unsere wahre Identität erinnern will. Jesus hätte auch mit seinem Geistesbruder Siddhartha Gautama, den sie den Buddha nannten, sagen können: Haftet nicht an, an nichts und niemandem. Versteht doch bitte, dass jede Statik und Beständigkeit zwar ein verständliches Begehren von euch ist, zugleich aber doch nur eine Illusion des Geistes, der sich irgendwo anlehnen und … weiterlesen
Tanker ohne Kapitän
In einem seiner letzten Interviews äußerte sich der Philosoph Hans Jonas (1903 – 1993) im „Spiegel“ über den Zustand der Erde sinngemäß: „Wenn ich Kapitän auf einem Tanker bin und sehe, dass er direkt auf einen Eisberg zusteuert, fange ich nicht an und lasse die Mannschaft diskutieren, welchen Kurs wir nehmen…“ Der Autor von „Das Prinzip Verantwortung“ sah dies als ein Gleichnis an für den Zustand der Erde, die er mit einem Tanker in höchster Not verglich. Das Bild mag helfen, Dringlichkeit zu verdeutlichen und Entscheidungsklarheit und -notwendigkeit. Und es kommt vermutlich dem tiefen Bedürfnis vieler Menschen nach einem vorausschauenden … weiterlesen
An einem Tag wie diesem…
An einem Tag wie diesem… Ich schreibe dies am Tag der Landtagswahl in NRW. Es könnte auch jede andere Wahl auf diesem Planeten sein – USA, England, Frankreich….Wir würden mit länderspezifischen kleinen Unterschieden, doch ähnliches hören und erleben. Was sind die Basisinformationen, die wir heute haben? Seriöse Wissenschaftler wie Stephen Hawking geben uns noch maximal 100 Jahre, andere sprechen von 50- 70 Jahren. Das ist die Zeit, die wir noch haben. Solange werden die Ressourcen und die Bedingungen für menschliches Leben reichen. Doch die Reaktion ist Gleichgültigkeit. Niemand in der herrschenden Politik greift das auf. Vergangenen Woche wurde nach … weiterlesen
Aufstand und Mycel
Nachdem im Sommer 2016 mein Buch mit dem Titel „Aufstand für das Leben“ erschienen war, sprach mich eine Freundin an und meinte, dass es dabei ja nun nicht bleiben könne. Es müsse etwas geschehen, vielleicht sollten wir eine neue Partei gründen…Genau das aber wollte ich nicht – keine Organisation, die Kräfte und Energien raubt, keine Struktur, die sich nach äußeren Gesetzen richten muss, keine Gelder, keine Spendenbescheinigungen, keine Protokolle und keine Programme… Still sollte der Aufstand sein, aus dem Bewusstsein des freien, aber entschiedenen Menschen erwachsen, ganz in Eigenverantwortung und getragen von dem Geist der Liebe zu unserem wunderbaren Planeten … weiterlesen
Häutung und Hindurch
Es sind so viele Ereignisse, die uns im Großen und im Kleinen, national und global, zeigen, wie fragil das Leben und Zusammenleben auf diesem wunderbaren Planeten geworden ist. Wohl ist es zwar auch das Ereignis als solches, das uns dabei bewegt und manchmal erschüttert; vor allem aber ist es unsere Art und Weise darauf zu schauen! Und dieses Schauen hat immer auch mit unseren Erfahrungen, Erwartungen, Wünschen und Projektionen zu tun. Nichts Neues entsteht ohne Vergehen des Alten. Und dies ist schmerzhaft, wenn wir an dem Vergehenden klammern. Dies scheint mir sehr grundsätzlich zu gelten. Es betrifft die Wellenbewegungen unseres … weiterlesen
Aufstand für das Leben
Wir leben in einer sehr besonderen Epoche der Menschheitsgeschichte und vermutlich entscheidet sich jetzt gerade die Zukunft unserer Gattung. Einerseits ist es nötig, sich ungeschönt all die negativen Entwicklungen vor Augen zu führen, zugleich aber auch Mut und Hoffnung zu bewahren. Denn die Zerbrechlichkeit unserer Lage ist die notwendige Voraussetzung für eine schöpferische Weiterentwicklung. Das mögliche Neue zeigt seine Konturen erst im Erfahren und Aushalten des Gegenwärtigen und damit in dem Mut, das Sein – so wie es ist- anzunehmen. Eine bessere Zukunft ist möglich – für die Erde, für den Menschen, für jeden von uns. Doch um die Kraft … weiterlesen