Urform des Gebets

ClausAllgemein

Der menschliche Geist scheint verurteilt zu messen, zu vergleichen, zu bewerten.Auch fragt er gerne nach dem Sinn.Er liebt das Warum.Und noch mehr liebt er die Antwort.Denn sie öffnet neue Frageräume. Immer jedoch setzt das Bemessende und Fragende Existenz voraus.Etwas muss in das Sein getreten, muss da sein, bevor der Geist sich regen und Beschäftigung finden kann. Fraglos steht es zunächst da. Jahrmilliarden war dies der Gang der Dinge.Unhinterfragte Selbstgenügsamkeit herrschte im Universum. Mit dem Aufscheinen des Bewusstseins tritt etwas Wesentliches hinzu.Das Erkennen und das Würdigen.Es hat etwas Erhebendes, im Blick auf das Sein die nackte Existenz zu fokussieren.Was für ergreifende … weiterlesen

Analoge Räume

ClausAllgemein

Still und mit gesenktem Haupt bewegen sich mehr und mehr, vor allem junge Menschen durch die Straßen. Die Sneaker-Schritte auf realem Asphalt, das Bewusstsein hineingesogen in eine smarte Parallelwelt.Ein Paar in einem Café, die Augen nicht einander zugewandt, sondern jede(r) für sich fokussiert auf das Bildschirmtor zum digitalen Eigentlich.Das Kleinkind, noch kaum eines Wortes fähig, aber schon in Touch mit dem Gerät, das es beruhigt und seinen Bewegungsdrang minimiert. „Mothers little helper“ sangen einst die Stones, auch wenn sie, es waren die sechziger Jahre, die kleinen gelben LSD-Pillen meinten und nicht die damals noch unvorstellbaren smarten Tranquilizer für die ganze … weiterlesen

Der weinende Prophet. Nachösterliche Gedanken

ClausAllgemein

Stets neu wird die Metapher vom christlichen Abendland hervorgekramt und wie eine Hostie empor gehoben, wenn das kulturelle Selbstverständnis mit sich ringt, weil es seine vorgegeben scheinende Unhinterfragbarkeit doch in Frage gestellt sieht. Die dabei das christliche Fundament am Lautesten beschwören, verleugnen es allerdings zugleich durch Wort und Tat mit erstaunlich konsequenter Regelmäßigkeit. In Krisenzeiten zeigt sich die Diskrepanz zwischen dem Anspruch einer glanzlos gewordenen Monstranz und der nach Rechtfertigung suchenden sogenannten christlichen Lebenspraxis in aller Deutlichkeit. Um den Stifter dessen, was christlich genannt wird, jenen Jesus von Nazareth, schert man sich dabei wenig bis gar nicht. Ja, es klingt … weiterlesen