Welch ein Paar…

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Vor 855 Jahren starb Heloisa, 22 Jahre zuvor Abaelard. Sie zählen zu den bedeutendsten Liebespaaren der Geschichte. Ihr Lebensweg war einzig und weist weit über die melancholisch-romantische Verklärung hinaus, die uns etwa in Shakespeares Tragödie „Romeo und Julia“ begegnet. Die Briefe, die sich Heloisa und Abaelard schrieben, wurden zur Vorlage zahlreicher literarischer Werke durch die Jahrhunderte. Zum Verständnis: Petrus Abaelardus (1079-1142), Theologe, Philosoph und der große Vordenker einer geistesgeschichtlichen Epoche, die wir Scholastik nennen, begegnet in Paris Heloisa (1095-1164). Als Domherr, und zugleich ihr Hauslehrer, baut er zu der blutjungen, überaus gebildeten und hochbegabten Frau eine leidenschaftliche Liebesbeziehung auf. In … weiterlesen

Die schönen Kräfte

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Das Klima hat begonnen sich zu wandeln. Das ist eine gute Nachricht, gerade zu Weihnachten und zum Ende des Jahres hin. Gemeint ist das Argumentations- und Meinungsklima im Hinblick auf das Erdklima. Von einigen unbelehrbaren und zugleich gefühllosen Exemplaren des sogenannten Homo Sapiens abgesehen, wird die Dramatik der Weltsituation nicht mehr geleugnet. Angemessene Forderungen finden sich allenthalben, und sie sind unmissverständlich formuliert. Nicht nur durch Greta. Gerichte, wie gerade der Oberste Gerichtshof der Niederlande, entscheiden konsequent pro Klima- und damit pro Erdschutz. Den Vernebelungs- und Besänftigungsmaschinen der herrschenden politischen und ökonomischen Eliten geht die Energie aus und langsam wohl auch … weiterlesen

Wegweisende Furcht

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Hans Jonas (1903-1993) verdanken wir die umfassendste Ethik der technischen Zivilisation. Er gab ihr den Namen „Das Prinzip Verantwortung“ (1979). Schon in den Jahren und Jahrzehnten, in denen er lehrte und schrieb, sah er die Bedrohungen, die uns gegenwärtig umgeben, in großer Klarheit voraus – incl. der Selbstgefährdung unserer Gattung und der unzähliger Arten auf diesem Planeten. Und so formulierte er den kategorischen Imperativ von Immanuel Kant (1724-1804): Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, daß sie ein allgemeines Gesetz werde in den ökologischen Imperativ um:Handle so, daß die Wirkungen deiner Handlung verträglich sind mit der … weiterlesen

Menetekel

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Tiefgreifende Krisen verbinden sich zumeist mit einer ganz eigenen Erzählweise. Deren Dramatik steigt mit der Dringlichkeit der Fragen, um die es geht. Neben dem Hoffnungsstrahl, der beschworen wird, damit alles doch noch gut gehen möge, besteht seit Menschengedenken der Drang, ein Menetekel (Daniel 5,25), also eine unheilverkündende Warnung gleichsam an die Wand zu malen. Das Narrativ des biblischen Menetekels will aufrütteln, ermahnen. Es will anstoßen, zu erkennen, das denkbar Schlimmste immer mit im Spiel zu halten und nicht der Versuchung zu erliegen, es solange zu übersehen und zu verharmlosen, bis es begonnen hat, Wirklichkeit zu werden. Der Geist des Menetekels … weiterlesen

Lichtstrahl aus der Unendlichkeit

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Zu den ersten und zugleich den letzten Fragen des Menschseins gehören: Was ist das Universum, und hat es einen tieferen Sinn? In welcher Beziehung stehen Makrokosmos und Mikrokosmos, die sich ständig neu schaffen? Was verbindet Natur und Geist, Materie und Bewusstsein? Bei aller fortschreitenden Erkenntnis, vor allem der Quantenphysik, bleibt das Geheimnishafte, bleibt der Zauber des im letzten Unergründlichen. Wie soll das Begrenzte des menschlichen Bewusstseins auch das Unbegrenzte je ganz fassen? In Staunen, im Ergriffensein und in der Haltung der Ehrfurcht werden wir diesem Geheimnis gerecht, ohne in der Suche nach Antworten innehalten zu können. Was uns immer weiter … weiterlesen