Von guten Mächten

ClausAllgemein

Diese drei Worte sind untrennbar mit dem Theologen und Widerstandskämpfer Dietrich Bonhoeffer (1906-1945) verbunden. Er nahm sie als Titel für ein Gedicht, geschrieben im Advent 1944 aus der Gestapo-Haft für seine Verlobte, Maria von Wedemeyer. Es hat sieben Strophen, mit der letzten: Von guten Mächten wunderbar geborgen,erwarten wir getrost, was kommen mag.Gott ist bei uns am Abend und am Morgenund ganz gewiß an jedem neuen Tag. Der dem Gedicht beigefügte Brief spricht viel von der Einsamkeit in der Gefängniszelle und dem Alleinsein.„Es ist, als ob die Seele in der Einsamkeit Organe ausbildet, die wir im Alltag kaum kennen. So habe … weiterlesen

Abseits des Lichts – Über das Wesen des Bösen II

ClausAllgemein

Das physische Böse, auch Übel genannt, das moralische Böse, das aus der Wahlfreiheit des Menschen resultiert und das kulturell verdichtete, in Strukturen eingebrannte Böse repräsentieren die in der Welt sichtbaren Wesenheiten. Wir können sie uns als allgegenwärtige Erscheinungen bis zu einem gewissen Grade erklären. Anders stellt sich das beim metaphysischen Bösen dar. Die Auffassung, dass das Böse keine eigene Wesenheit, ja nichts außerhalb der menschlichen Natur sei und seine Ursachen deshalb nur im Menschen selber gefunden werden können, ist weit verbreitet. Sie reicht bis in die Theologie, und beherrscht den wissenschaftlichen, philosophischen und psychologischen Diskurs, so er denn überhaupt stattfindet. … weiterlesen

Abseits des Lichts – Über das Wesen des Bösen I

ClausAllgemein

Es durchdringt die Geschichte der Menschheit, unübersehbar und allgegenwärtig. Wir verbinden Zerstörung, Unglück, Not und Leid damit. Es hinterlässt sprach- und fassungsloses Entsetzen, doch selten können wir es greifen. Es existiert und wirkt als grundlegende Potenz in jedem Menschen und bewahrt sich in der Vielfalt seiner Erscheinungsformen und Maskierungen zugleich den Schleier des Verkennens. Das systematische und kategoriale Denken tut sich schwer damit, es wirklich zu verstehen und zu beschreiben. Von Menschen in die Welt getragen, treten in jeder Erscheinungsform andere Rudimente zu Tage, die aus einem in tiefer Dunkelheit liegenden Abgrund zu kommen scheinen. Wohl alle Völker haben durch … weiterlesen

Schöpferische Freiheit

ClausAllgemein

Ein Gastbeitrag von Markus StockhausenWir können fragen: Was ist Unfreiheit, was macht uns unfrei, was schränkt uns ein, was bestimmt uns, was bindet uns, wo wiederholen wir uns? Im weitesten Sinne sind wir konditioniert durch Form. Was ist Form? Alles Erscheinende und Vergehende, alles Phänomenale, vom Gedanken bis zu einer Galaxie.Die Suche nach Freiheit ist ein Abenteuer. Das Gewohnte verlassen. Dazu gehören Neugier, Entdeckerlust, ein eingeborener Trieb, das Bekannte zu übersteigen, infrage zu stellen, Neuland zu betreten. Das ist Evolution.So begeben wir uns auf die Reise, auf die Suche, wir lassen uns ein auf dieses Abenteuer. Auf unserer Reise begegnen wir … weiterlesen

Der unweigerliche Gang der Dinge

ClausAllgemein

Mögen wir noch so erfolgreich sein, Reichtümer anhäufen und machtvoll über anderes Leben herrschen. Breite sich der Mensch auch unersättlich weit aus, raube anderem Leben weiterhin den Raum und misshandle den Planeten. Jede einzelne Person, jede Kultur und jede Gattung, die Menschheit als solches inbegriffen, folgt dem Grundgesetz, das kein Leben verschont – dem Vergehen und unwiederbringlichen Verschwinden. Einem Baum, Fisch oder Grashüpfer ist dies egal, zumindest machen sie das zu keiner Affäre mit pathetischem Gejammere. Der Mensch jedoch sähe sich am Liebsten ewig, und kann doch froh sein, dass dieser Kelch ihm nicht zum Trunk gereicht wird. Denn wäre … weiterlesen