Dann müssen wir wach sein

ClausAllgemein

So oft spricht da der Wunsch aus unsDir zu begegnenIn der Stille auf Dich zu warten Um dann doch zu meinenDu kämst nichtSeist nicht daBloß weil unsere VorstellungenDir ein Bild gegeben habenUnd eine Erwartung Dann wieder heißt esDu seist ja immer daWeil Du ALLES JEDERZEIT bist Immer wieder erschienst Du doch auch MenschenIn wechselnden FormenUnd gar in menschlicher GestaltDamals in Galiläa Was gilt denn nunDa ist kein Wissen über DichKein BelegGeschweige denn Beweis Wozu all das BemühenDas Sitzen in der StilleDas hoffende Gehen im WaldDer sehnsuchtsvolle Eintritt in die NachtDas innerliche GebetUnd manchmal das Schreien Es ist gut soDass wir … weiterlesen

Angst

ClausAllgemein

Unweigerlich ist bei vielen Menschen die krisenhafte Zuspitzung des Gegenwärtigen nicht nur Auslöser von Sorge, sondern auch von Angst. Das mag eine allgemeine Zukunftsangst sein, Angst vor dem Verlust des Gewohnten und Vertrauten, Angst vor einem Sein, das sich in fast allen Koordinaten des Lebens als zunehmend fragil erweist. Solche Ängste hat es vermutlich schon immer gegeben. Sie führen allerdings in eine neue Qualität, wenn Menschheitsgenerationen, die in sehr weitgehender äußerer Sicherheit, sehr weitgehendem Wohlstand und einer fast schon existentiell zu nennenden Bindung an Dinge und Verdinglichungen sozialisiert worden sind, auf einmal die Erschütterungen des gesamten zivilisatorischen Fundamentes spüren. Dann … weiterlesen

Mutter der Utopie – Die Vision

ClausAllgemein

Im alltäglichen Gerede einer Plastikkultur hat „Vision“ auch das Niveau eines Plastikwortes erreicht. Für alles Mögliche wird es benutzt. In Wirtschaftskreisen gilt es noch immer als schick und wurde letztlich doch völlig inhaltsleer, wenn man etwa von einer Unternehmensvision spricht und die Steigerung von Absatzzahlen meint. Worauf zielt der Begriff? Vision – das kann man zunächst als ein ins Innere gerichtetes „Sehen“ oder besser, eine Schau innerer Vorgänge verstehen. Wir begegnen hier einem sicherlich recht unscharfen Begriff, der vielseitig vereinnahmt werden kann. Was alle Bedeutungen eint oder doch zumindest in eine gewisse Nähe zueinander rückt, ist die Bezugnahme auf Erfahrungen … weiterlesen

Im Geist der Utopie

ClausAllgemein

Thomas Morus (1478–1535) brachte das Wort „Utopie“ in die Welt. Der Humanist, katholische Heilige und Schutzpatron der Staatenlenker und Politiker entwarf den im humanistischen Sinne idealen Staat auf der Insel Utopia („nova insula Utopia“). Vom Begriffsverständnis her meint „Utopia“ das ideale Sein an einem Ort, den es nicht gibt, bzw. der nirgendwo ist. (Topos – das ist der Ort; das U steht für Verneinung.) Eigentlich, so der niederländische Gelehrte und Morus freundschaftlich verbundene Petrus Aegidius (1486–1533), müsse es statt Utopia „Eutopia“ heißen, der richtige, der glückliche Ort, wie er 1517 in einem Epigramm schreibt. Utopien formulieren Antworten auf ungute gesellschaftliche … weiterlesen