Einhörner retten

ClausAllgemein

Mein Smart-TV hatte ich gerade als Narkotikum in ein Altenheim gegeben; das Smartphone einem Obdachlosen geschenkt; das Abo der regionalen Zeitung der nächsten JVA überlassen. Endlich frei! Ein Nachbar kam an unserem Garten vorbei. Er äußerte sich entsetzt über die Kriege und all das Unrecht auf der Welt.Was für eine betörenden Pracht die Rosen hatten, die ich gerade beschnitt. In meinem Lieblingscafé setzte sich ein Bekannter zu mir. Die Waldbrände kämen jetzt auch nach Deutschland, merkte er mit mahnendem Unterton an. Die Regierung versage wieder einmal auf ganzer Linie.Angenehm fiel mir auf, dass mein Milchkaffee bei den hohen Temperaturen deutlich … weiterlesen

Schmerzmeer

ClausAllgemein

„Nicht alle Schmerzen sind heilbar,denn manche schleichen sichtiefer und tiefer ins Herz hinein,Und während Tage und Jahre verstreichen,Werden sie Stein.“(Ricarda Huch) Als Empfindungswesenist der Schmerz uns beigegeben Der Schmerz des Leibesund jener der SeeleDer Schmerz des Herzensder von Verlusten sprichtderen Wundenblutnicht versiegen will In den dahin fliegenden Zeiten-Weltenverdunsten die Tränenvon Personen und Generationen Sie nähren dunkle Wolkendie sich ausregnenüber dem Schmerzmeer der Geschichte Darin ist aufgehobenalles Martyriumdas jemals warAuch diesesdas zeitlebensunheilbar blieb Wohl jeder musste schon einmalin dessen Fluten untertauchenoder zumindestan seinen Gestaden wandeln Manche sind gar verurteiltlange in ihm zu leben Kurz tauchen siemanchmal nur aufund sehendass eine Kerze … weiterlesen

Die Zeit liebenden Seins

ClausAllgemein

„Die Zeit ist kurz,um Beweise unserer Liebe zu geben,und wir leben nur einmal.“ Dem Priester, Mönch und Seelsorger Maximilian Kolbe, der am 14. August 1941 in Auschwitz ermordet wurde, verdanken wir diesen Satz. Unscheinbar kommt er daher, wie so mancher Kalenderspruch. Doch Kolbes Leben gab Zeugnis für die Aussage. Und genau darin liegt die Botschaft. Zeugnis geben für das, was wir als Liebe empfinden. Ja durchaus noch mehr: Zeugnis geben für das, was die Liebe von uns fordert, selbst wenn unser Herz noch nicht berührt ist. Die Liebe hat eine wesenhafte, grundsätzliche Seite – als das Werde-, Bewahr- und Wandlungsprinzip … weiterlesen

Die Widersprüche akzeptieren und aushalten

ClausAllgemein

Es ist ja nicht so, dass nicht auch in früheren Jahrhunderten Kriege und Katastrophen die Erde überzogen hätten. Es gab jedoch wesentlich weniger Menschen. Die Welt war weniger komplex. Von dem, was sich außerhalb des erfahrbaren Nahbereichs ereignete, wusste man normalerweise nichts. Von kleinen Informationseliten, allerdings mit erheblicher Zeitverzögerung, vielleicht einmal abgesehen.Heute werden wir mit Botschaften des Grauens in Echtzeit überflutet. Ein Ausschnitt aus der uns aktuell so dargebotenen Welt, wohl wissend, dass sich gelegentlich Gegenläufiges regt, wenn auch ohne eine vergleichbare Relevanz und ohne nennenswertes Medieninteresse: In mehr und mehr Ländern kommen Brandbeschleuniger an die Macht…Niedere Machtinstinkte und Eroberungsphantasien, … weiterlesen