Die nach Parteifarben und Wahlkreisen eingefärbte Deutschlandkarte vom 24. Februar 2025 zeigt ein zweigeteiltes Land. Die ehemalige BRD überwiegend schwarz, die ehemalige DDR weitestgehend blau. Diese Aufteilung erinnert mich an Zeiten, in denen ich jünger war. Hier die vollkommene Freiheit, vor allem zum Konsumieren – dort das kommunistische Mangelregime. Dazwischen eine Brandmauer, von den einen Zonengrenze, von den anderen Antifaschistischer Schutzwall genannt. Andere Erzählweisen mit anderen Selbst- und Fremdverständnissen inbegriffen. Nun ist es nicht unbedingt nur regional gedacht, wenn gegenwärtig wieder von Mauern gesprochen wird. Abgrenzung, Fernhalten, keine Kommunikation, keine Kooperation – da geht es um Bewusstsein, Selbstverständnisse und Drohgebärden. … weiterlesen
Von morgen her gedacht. Wie weit reicht die Liebe?
Uneigennützig, opferbereit, bedingungslos und vergebend sei die sich als christlich verstehende Liebe. In der Nächstenliebe findet sie ihren stärksten Ausdruck – gerade auch den Schwachen, in Not geratenen, Ausgestoßenen und den Feinden gegenüber. Sie schließt die Selbstliebe mit ein und gründet sich in einer alles umfassenden Gottesliebe. Durch nichts lässt diese Liebe sich irritieren, wie Paulus im 1. Korintherbrief, dem sogenannten Hohelied der Liebe schreibt: „caritas non irritatur“. Entsprechend begründende Gleichnisse Jesu sind etwa die vom barmherzigen Samariter und vom verlorenen Sohn, aber auch die Geschichte von der Ehebrecherin. So weit das Ideal… In den Irritationen des jeweils gegebenen Gegenwärtigen … weiterlesen
Wir werden uns finden
Wir müssen uns Fragen stellenIn dieser Zeit Taugt es nochwie wir lebenIst es gerechtIst es klarZeigt zur Versöhnung hinwonach wir streben Führt uns die Liebeoder herrscht das EgalUmgeben uns Schattenoder doch eher Lichtwenn wenigstens manchmalunser Morgenrotdie dunkle Nacht durchbricht Was sagt mein SinnWas klärt der GeistWarum ruft mir das Herz zu„Wo läufst du hin?“ Wir müssen uns Fragen stellenIn dieser Zeit Folge ich ZielenZieht mich ein SternOder lauf ich nur mit auf den Straßender Vielen Irren wir garin demwas wir suchen Leben wir sowie das Leben es brauchtSind wir dawenn Leiden uns ruftPflegen wir jeden Ort Sag doch ein Wort … weiterlesen
Stell mich hin, wo du willst
Unsichere Zeiten zerfließender Gewissheiten und zunehmend fragiler Strukturen sind gekoppelt mit dem Auftreten und Erstarken von Personen, Gruppierungen und Staatenlenkern voll dröhnender Selbstgewiss- und Selbstgerechtigkeit. Sie verordnen Einfachheit im Denken, wo Umgang mit Komplexität gefordert ist; sie erwecken archaische Dualismen und eine entsprechende Auf- und Einteilung der Welt – in gut und böse, gerecht und ungerecht, richtig und falsch. Im schlimmsten Falle berufen sie sich dabei auf das, was sie Gott nennen. Ein Verwerfnis. In den heiligen Schriften werden Warnungen ausgesprochen, nicht „im Rat der Gottlosen“ zu wandeln (etwa in Psalm 1), bei nichts zu bleiben, was nicht wahrhaft Gott … weiterlesen