HinGabe

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HinGabe Dass Geben eins sei mit Empfangen, gilt als eine tiefe spirituelle Wahrheit. Wie wir geben, so werden wir empfangen; ein Grundsatz, der dem universalen Gesetz der Resonanz folgt. Doch es schwingt in dieser Sicht, wenn sie uns zum Geben ermuntern oder auffordern will, etwas Unschönes mit: die Zweckhaftigkeit, die Nützlichkeit, das „um zu…“ und eine darauf bezogene Erwartung – also das, was auf den uneigennützigen Selbstwert des Gebens einen Schatten wirft. Ich möchte stattdessen das Geben in den Kontext der heutigen Weltsituation stellen und es von jeglicher Erwartungshaltung befreien. Geben können wir dann verstehen als HinGabe in einem tieferen … weiterlesen

Der Kampf gegen Gipfel…

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Der Kampf gegen Gipfel erfüllt ein Menschenherz Es ist eine existentialistische Grundthese, dass das Leben des Menschen absurd sei. Gleichsam wie ein wildes Tier kann uns diese Absurdität unvermutet plötzlich an einer Straßenecke anspringen. Möglicher Sinn entsteht dann nur dadurch, dass wir uns in Gänze immer wieder selbst neu entwerfen. Es könnte allerdings sein, dass dieser infinite Neuentwurf in einer Spaß- und Konsumkultur wie der unseren eine ziemliche Herausforderung darstellt. Mancher mag daran verzweifeln, wenn er sich täglich wieder in diese Anforderung stellt; so wie Sisyphos, der antike tragische Held. Den Göttern tanzte er beständig auf der Nase herum, bis … weiterlesen

Lob der Grenze

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Lob der Grenze Kaum etwas ist für manche Zeitgenossen so schwer zu ertragen wie Grenzen – äußerer und innerer Natur. Ja, sie mögen sogar leicht als narzisstische Kränkung empfunden werden, wenn wir dort, wo wir so gerne weiter wollten, auf ein „Stopp“ treffen. Grenzen als lähmend wahrzunehmen, als Behinderung meines Ausdehnungsdranges und Einschränkung von Freiheit spiegelt ein kulturelles Niveau, das immer weiter, immer schneller, immer größer, durch jede Mauer hindurch zutiefst verinnerlicht hat. Es ist ein Niveau, das wir nicht anders benennen können als: spätpubertär. Ich möchte den Blick wandeln. Von dem, was mich zu behindern scheint hin zu dem, … weiterlesen

Existentielle Unsicherheit

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Existentielle Unsicherheit Verlässlichkeit im sozialen und kulturellen Prozess des Werdens können wir uns zugestehen bezüglich unserer eigenen inneren Haltung, bezüglich des Ethos, das uns trägt und ausrichtet. Vorausgesetzt, wir haben Vertrauen zu uns selbst… Der Rest ist und bleibt Kontingenz, hält also in einer Existenz, die sich in Unsicherheit bewegt. Sie muss sich strengstens versagen, nach Gewissheiten zu suchen oder sich gar in einem Leben mit Garantieanspruch einrichten zu wollen. Denn das ist der Mut, um den es geht: Das Aushalten fehlender Handlungsmacht im Sein, das Ertragen der mitgegebenen Unsicherheit hinsichtlich aller erkannten Möglichkeiten und damit des Fehlens eines als … weiterlesen

Schwester Einsamkeit

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Schwester Einsamkeit Den Weg zum Werden, das Aufbrechen, gehen wir nicht alleine. Zwar werden Begegnungen in gleicher Feldstärke und in gleicher Seelentiefe seltener, doch umso kostbarer sind die, die verbleiben und sich neu ergeben. Und umso wichtiger wird das Ausschau-Halten nach denen, die gleichfalls in der Spur der Ermöglichung und Verwirklichung wandeln. Im gemeinsamen Gehen erschließen sich tiefste Potentiale. Die gegenseitige Offenheit für die Bewusstseinsfelder des Du schafft ein Meta-Bewusstsein, das in der Vereinzelung unerreichbar ist. Es ist jenes Bewusstsein, das nicht nur die Erkenntnisqualität steigert, sondern auch vor dem Absturz bewahrt, wenn die Radikalisierung der Seinsanfragen unvermeidlich in das … weiterlesen