War es das jetzt…

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…mit Weihnacht und dem Weihnachtsgeschehen? Meint „Heilige Zeit“, wie in meinem Blog der letzten Woche angesprochen, dass das Heilige seine, die rechte Zeit braucht? Dass dann aber so lange wieder Normalität herrscht, bis das nächste Fest sich ankündigt, mit den nächsten Ritualen? Das Heilige steht in steter Resonanz mit der Energie, die wir „himmlisch“ nennen. Das macht es ungetrennt, ganz, heil, heilig. Besondere Tage und Zeiten, die Hochfeste in den Religionen, wollen an diese Energie erinnern; und so werden in ihnen Geschichten, Gleichnisse erzählt: von der außergewöhnlichen Geburt, dem hingebungsvollen Leben und Leiden, der gnadenhaften Auferstehung, der Himmelfahrt und der … weiterlesen

Heilige Zeit

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  „Der Himmel ist nicht ‚oben’…im geistlichen Bereich ist der Himmel ebensogut oben wie unten, links oder rechts. Der Zugang zum Himmel ist die Sehnsucht. Wer sich sehnt, im Himmel zu sein, ist geistigerweise bereits dort. Wir laufen nicht mit unseren Füßen zum Himmel, sondern mit unserem Verlangen.“ Im 14. Jahrhundert schrieb ein unbekannt gebliebener Mönch diese Sätze in der Wolke des Nichtwissens. Er verstärkte sie noch dadurch, dass er alles Äußere, wie Körperhaltung, Ritual und Gebärde dem Nachrangigen zuordnete. Die heilige Sehnsucht, so die Botschaft, kann sich nicht kreisend aufhalten in geistverschlossenen Festschreibungen und Gebräuchen. Die Erkenntnis aber, sich … weiterlesen

Sternenwelt und Lebensraum

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Der Sehnsuchts- und Unendlichkeitsdrang zieht unseren Blick zu den Sternen. Die Augen wandern in Fernen, die etwas Geheimnisvolles versprechen. Du meinst zu spüren, dass du in deine Heimat schaust, dass dich das anzieht, woher du kommst. Manche Visionäre sehen die Zukunft der Menschheit in den Weiten des Alls, auf anderen Planeten, wenn wir die Bedingungen für Leben auf der Erde vernichtet haben; durch Raubbau an Allem, durch eine zügellose Vermehrung, durch Gedankenlosigkeit und vor allem fehlende Liebe zu dem, was uns trägt. Sie mahnen uns, so wie Stephen Hawking es noch kurz vor seinem Tod am 14. März dieses Jahres … weiterlesen

Erschütterung und Läuterung – Advent

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Advent ist einmal eine Zeit der Erschütterung, in der der Mensch wach werden soll zu sich selbst. Der am 2. Februar 1945 in Berlin-Plötzensee hingerichtete Jesuit und Widerstandskämpfer Alfred Delp schrieb diese Worte. Ich möchte ob dieses uralten und zugleich ursprünglichen Verständnisses von Advent nicht in das Lamento darüber verfallen, was daraus geworden ist: als Kauf- und weihnachtsmärktischer Kitsch- und Sinnesrausch oder wie in diesen Tagen „Media Markt“ verkündigt: „O du schöne Schnäppchenzeit“… Im Advent stehen wir in der zweiten großen Besinnungszeit des Kirchenjahres neben der vorösterlichen Passionszeit. Auch dem, der sich nicht in christlicher Tradition stehend sieht, kann sie … weiterlesen

Verwaist und beraubt

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  An manchen Tagen begegnet mir unausweichlich das von Van Morrison gesungene Negro-Spiritual: Sometimes I feel Like a motherless child Long way from my home https://my.mail.ru/mail/yagoda-7401/video/646/649.html Es singt sich ungewollt meistens dann in das Bewusstsein ein, wenn in der Stille die Bilder all derer aufsteigen, die gegangen sind in den vergangenen Jahren; nicht nur Vater und Mutter, auch viele der besten Freunde und Weggefährten. Jenseits aller Rationalität und Vernünftigkeit im Umgang mit dem Tod ist dann jene Leere als Sehnsuchtsschmerz spürbar, die kein tröstendes Wort ganz füllen kann. Etwas ging, für das es keinen Ersatz gibt: ein Teil auch deines … weiterlesen

Was bleibt?

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Stellen wir uns vor, wir stehen am Übergang von „Leben“ und „Tod“. Noch einmal zieht dein irdisches Sein, diese kurze Spanne zwischen Erscheinen und Verwehen, an deinem inneren Auge vorüber. Es ist das Auge deines tiefsten, des eigentlichen Wesens; das Auge deines Seelenfeldes, das dich so weit, so unendlich weit übergreift. Kein Ding hat dann noch Bestand. Kein Geld hat mehr Wert. Kein Gold verfügt noch über Glanz. Kein Boden lässt dir noch eine Blume wachsen. Kein Stand und kein Titel geht deinem Namen, bei dem du einst gerufen wurdest, noch voran. Es schmückt dich kein Kleid und trägt dich … weiterlesen

Der chinesische Fluch

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  Mit den äußeren Sinnen können wir dem Lärm und der Unruhe der Welt nicht entkommen. Die Konzerte der Motoren von Autos, Motorrädern, Flugzeugen, Baumaschinen sind in wechselnder Besetzung ebenso dauerpräsent wie die Töne der Bewusstseinsmaschinen, mit denen wir uns verschmolzen haben: Computer, Fernsehen, Radio. Du betrittst den Warteraum einer Arztpraxis und wirst mit Dudelfunk umhüllt. Töne begleiten dich im Supermarkt und im Café. Im Auto quatscht dich permanent die Dame vom Navi an und im Wald überholt dich ein Mountainbiker mit Lautsprecherrucksack auf dem Rücken…Tritt wider Erwarten und fast schon verstörend etwas Stille ein, drängt der Griff zum Smartphone. … weiterlesen

Die Wahl zwischen Härten

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Wir rasen als Menschheit auf eine Wand zu, und die Geschwindigkeit steigt kontinuierlich. Dieses Bild verwendet Uwe Schneidewind, Präsident des angesehenen Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt und Energie, wahrlich kein apokalyptischer Schwarzmaler. Bevölkerungswachstum, Ressourcenplünderung, ein gigantischer Schadstoffausstoß gehören zu den vordergründigen und messbaren Ursachen. Der Wissenschaftler stützt sich dabei unter anderem auf eine von der NASA mitfinanzierte Studie, die sich mit allgemeinen Mustern des Untergangs beschäftigt. Dabei wird der nahende Kollaps einer Zivilisation dramatisch beschleunigt, wenn sie neben ihrem ökologiefeindlichen Verhalten zugleich in eine reiche Elite und eine verarmte Bevölkerungsmehrheit gespalten ist. Denn die Macht- und Finanzeliten spüren die Krisenphänomene … weiterlesen

Das Böse, die Erkenntnis und die Seele

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Je mehr Gleiches von Gleichem wir als Wahrnehmungs- und Verhaltensweisen im Raum des Menschlichen haben, desto wahrscheinlicher wird, dass es sich wieder und weiter ereignet. Je mehr mit Gewalt auf Gewalt reagiert wird, desto sicherer ist, dass dem wieder Gewalt folgen wird. „Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, daß er nicht dabei zum Ungeheuer wird. Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein.“ (Friedrich Nietzsche) Jeder böse Gedanke und jede böse Handlung bauen das Feld des Bösen weiter auf, individuell und kollektiv. Als das Böse möchte ich hier mit Albert Schweitzer das definieren, … weiterlesen

Baum…

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…und neuer Mensch In dem, was wir Natur nennen, scheint alles und ist alles miteinander verbunden. Als Außen und Innen zugleich finden auch wir Menschen in diesem universalen Lebensnetz unseren Platz. Und doch empfinden wir uns zumeist als ein „Gegenüber“ und sprechen von Um- statt von Mitwelt. Es mag da schon eine Frage wert sein, warum wir unser Bewusstsein in der Trennung halten und nicht die Nähe suchen. Denn dann wüssten wir in jeder Situation, in der uns Weltfremdheit und Einsamkeit befällt, dass wir nicht, ja niemals alleine sind. Es reicht die Nähe eines Baumes, der uns im Wesen doch … weiterlesen