Es wird gesagt, dass die Liebe das Wesentliche im Leben sei. Wenn wir sie nicht haben, ist alles Andere nichts. Augustinus postuliert gar: Liebe – und dann kannst du tun, was du willst… Das klingt schön.Oft bleibt es aber nur ein Klang.Er erreicht uns.Wir nehmen ihn wahr.Er dringt jedoch nicht ins Herz.Er transformiert sich nicht in Empfindungsenergie, die uns ausfüllt, von uns ausstrahlt und anderes Leben berührt.. Dem Menschenreich fehlt die rechte Liebe, die über das Personale hinausweist. Die sich auf das Leben selbst bezieht – Mutter Erde, die Welt der Pflanzen, der Tiere und der Elemente inbegriffen. Vereinigt im … weiterlesen
Geschichten und innere Heimat
Erzählungen malen Identitäten. Sie schaffen ein Feld der Geborgenheit. Während des Erzählens entsteht und wächst ein inniges Vertrauen in einen geschützten Raum hinein, zu dem niemand Zugang hat als der Erzählende und die Zuhörerin. Es ereignet sich eine Art Transformation, in der die Geschichte während des Hörens mit einem Teil der eigenen Biographie verschmilzt. Darin ist sie nun eingebettet, reichert den persönlichen Erzählstoff an und kann so verwandelt weitergegeben werden. Das Innenleben einer Geschichte, von dem Erzähler entfaltet, erweitert und verselbständigt sich im Sozialraum von Stimme, Wortklang, Hörempfindung und seelischer Wahrnehmung. In jede Episode, der wir einen Klang geben, fließt … weiterlesen
„Die gute Nachricht“ und der Dienst am Leben
Manche heiligen Schriften werden auch als „Frohe Botschaft“ oder „Gute Nachricht“ bezeichnet. Völlig unabhängig von spezifischen historischen Konstellationen und Herausforderungen weisen ihre Essenzen auf Wege der Heilung und des Dienstes am Leben hin. In der Bergpredigt und den Gleichnissen Jesu etwa erschließt sich nahezu der gesamte ethische Horizont, wenn man es nur tief genug durchdenkt und durchspürt.Warum aber wirken so viele Menschen, die die Botschaft doch kennen, selber so unfroh, abweisend, ängstlich und verbittert? Warum breitet sich so leicht Fatalismus aus und ein Sich Ergeben in angeblich Unabwendbares? Was an der guten Nachricht ist unklar? Dass das Leben anders spielt? … weiterlesen
Du bist dir selber anvertraut
Sie war einer jener Menschen, denen man mit Respekt, ja tiefer Bewunderung begegnet. Etty Hillesum, niederländische Jüdin, geboren 1914, ermordet 1943 in Auschwitz. Eine ins Leben verliebte Mystikerin. In ihrem Tagebuch (1941 – 1943), „Das denkende Herz“ notiert sie: „Ich bin mir selber anvertraut und muß mit mir selber ins reine kommen. Der einzige Maßstab, den du hast, bist du selbst … Und die einzige Verantwortung, die du in deinem Leben übernehmen kannst, ist die Verantwortung für dich selbst. Aber das musst du dann auch voll und ganz tun.“ (S. 64) Sich selber anvertraut sein. Das vermag ein Leben auszufüllen, … weiterlesen