„Förster“ sein

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Dass große Teile des Waldes auch in unserem Land bedroht sind, ja sich bereits, wie bei den Fichten, ein dramatisches Baumsterben ereignet, ist keine Neuigkeit. Trockenheit, entsprechender Schädlingsbefall, Monokulturen tragen ihren Anteil daran. Förster sind deswegen bereits seit Längerem mit der Frage beschäftigt, wie sich die Bewaldung unter veränderten klimatischen Bedingungen anpassen muss. Sie denken dabei in anderen Planungszeiträumen als Politiker oder auch jede(r) von uns dies gemeinhin tun. Förster denken im eigentlichen Sinne nachhaltig. Sie kennen die Zyklen der Natur. Eine Fichte braucht 80 – 120 Jahre, bis sie geschlagen werden kann, eine Buche 120 – 160 Jahre und … weiterlesen

Verwirkt

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In Gesprächen mit manchen Vertretern der politischen und ökonomischen „Eliten“ bzw. in deren Selbstoffenbarungen und Verlautbarungen fällt eine oft seltsam anmutende Beschränktheit auf. Sie ist der Verfangenheit in einer Weltwahrnehmung und Weltdeutung geschuldet, die wir systemisch nennen können. Du bist im Denken und Analysieren gleichsam programmiert auf das Selbstverständnis, die Abläufe, die inneren Logiken und die Bedürfnisse der Kontexte hin, in die du dich hinein sozialisiert hast – ob gewollt oder ungewollt oder in einer Mischung. Systemisch und entsprechend zentrisch ist der Blick des Ökonomen und der ökonomisch Handelnden auf das Wirtschaftssystem, in dem sie wirken und das sie repräsentieren. … weiterlesen

Vermehrung und die Grenzen des Wachstums

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Ein Gastbeitrag von Achim Weimer DerDalai Lama hat es so ausgedrückt: Jeder Mensch ist ein wunderbares Wesen. Aber es gibt zu viele dieser wunderbaren Wesen auf dem Planeten. Wenn wir es nicht Katastrophen – Hunger, Krieg, Seuchen – überlassen wollen; wenn wir auch dem Rat Stephen Hawkings noch nicht folgen können, Wohnstatt auf einem anderen Planeten zu suchen; dann bleibt die Überbevölkerung das große Grundproblem, an dem jeder Versuch einer globalen ökologischen Wende scheitern wird. Wollten wir aus Einsicht weniger werden, hieße das, weniger Kinder in die Welt zu setzen. Wirklich wirkungsvoll wäre dann die Ausrichtung auf eine weltweite Ein-Kind-Politik. … weiterlesen

„Freiheit“ und die Umkehrung der Werte

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Der langfristige Erfolg eines jeden menschlichen Entwicklungsschrittes hängt an dem Grad der Freiheit, aus der er kommt. Befreiung schafft die Voraussetzungen dafür, über die eigenen Ausgangsbedingungen hinauszuwachsen. In der Verwirklichung des Freiheitsdranges ersteht ein Lebenssinn, der mehr ist als das bloße Hinnehmen und sich Arrangieren mit den sogenannten Verhältnissen. Mit der Freiheit halten wir neben der Liebe das wohl kostbarste Gut der Menschheit und eines jeden einzelnen Menschen in Händen. Sie gibt ihm eine Würde, die jene dem Sein an sich immer schon verliehene noch einmal übersteigt. Denn sie führt den bewussten Geist in die Selbstbestimmung. Doch diese aus der … weiterlesen

Ehrfurcht

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„Wer nicht mehr staunen und in Ehrfurcht versunken stehen kann, ist so gut wie tot…“ (Albert Einstein) Ehrfurcht – ein altes Wort. Und es klingt in diesen Zeiten der Maßlosigkeit, der Gedankenlosigkeit, des zerfließenden Respekts und der Grenzüberschreitungen wie etwas Fremdes aus längst vergangenen Tagen. Ehrfurcht ist nicht angeboren, wir erwerben sie durch Sozialisation, Erziehung und vor allem dadurch, dass wir uns als Menschen ernst nehmen. Erst mit der Ehrfurcht beginnt nach meiner Überzeugung das wesenhafte, eigentliche Menschsein, das mehr ist als biologische, vegetative, kognitive und affektive Abläufe. Ehrfurcht kann als Haltung dem Leben gegenüber gesehen werden. Insofern umfasst sie … weiterlesen

Wem gehört eigentlich was?

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Wir haben es uns in Jahrtausenden angewöhnt, in Kategorien von mein und dein zu denken. Das entspricht auch durchaus unserem evolutionären Entwicklungsstand, der in seiner dominanten Seite von einer Ego- und Habenstruktur auf allen Ebenen, von Abgrenzung und vom Anhaften geprägt ist. Solches mag in Ordnung sein, wenn es um Dinge des Alltags geht und all das, was zu unserer persönlichen Lebensorganisation dazugehört. Es mag auch noch in Ordnung sein im Hinblick auf das Haus, das wir bewohnen und die Parzelle Land, auf der es steht. Gleichwohl beginnen hier bereits die ersten Fragen. Sie tauchen etwa auf, wenn Pflanzen vergiftet … weiterlesen

Strukturelle Sünde

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Noch so viel Einsicht…Noch so viel Betroffenheit…Noch so viel Bemühen… Du hast das Gefühl, gegen Wände zu laufen. Immer wieder. Du möchtest ökologisch, erd- und lebensverbunden leben, und kommst doch an Plastik, an Automobilität oder an vergiftender Chemie in so vielem, was dich umgibt und was du nutzt, nicht vorbei. Du isst schon so lange kein Fleisch mehr, fliegst nicht, reduzierst das Schädliche, wo es dir möglich ist – doch dein ökologischer Fußabdruck in dieser Kultur bleibt ein Desaster. Wirklich nachhaltige, gerechte und dem Leben dienende Verhaltensoptionen sind kaum oder nur mit erheblichem Bemühen und durch gravierende „Kosten“ umzusetzen. Dem … weiterlesen

Weltfremdheit

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Die Gedanken von „Verwüstung und Stille“ in meinem letzten Beitrag möchte ich noch kurz fortführen. Die Verwüstung im Äußeren, die spiegelbildlich dem Inneren des Menschen folgt, führt uns in einen Zustand, den wir als Weltfremdheit bezeichnen können. Sie begann, als wir die Bindung an unseren Ursprung und unsere Beheimatung im kosmischen Ganzen schrittweise abschnitten und uns in der Folge selbst fremd wurden. Je unerbittlicher wir uns darin zeigten, nicht nur die Materie zu beherrschen, sondern das Leben an sich, umso mehr löste sich die Empfindung der Verbundenheit auf. Das Ich rückte fortan ins Zentrum, und es bewegte sich in eine … weiterlesen

Verwüstung und Stille

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Die Frage, wie wir mit einer Welt und in einer Welt klarkommen, über der das Damoklesschwert der Selbstvernichtung hängt, fordert mehr als nur politische Korrekturen. Denn alte Gewissheiten und Sicherheiten haben längst begonnen, sich aufzulösen. Genau darin wartet nun aber die Chance, an dem Neuen zu weben, während das Alte vergeht und stirbt. Fundamental erscheint mir dabei, dem Vergehenden nicht sentimental nachzuhängen und Energie in Rettungsversuchen von Überlebtem zu verschwenden. Das allerdings setzt wahrhafte Einsichten voraus. Zu ihnen gehört, dass wir in der Destruktivität der Gegenwart nicht länger lediglich eine fehlerhafte und unbedachte Entwicklung sehen, die wir bei frühzeitiger und … weiterlesen

Rose im Eismeer

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Mit abermilliarden Galaxien und steigender Geschwindigkeit dehnt sich das Universum von Unendlichkeit zu Unendlichkeit aus. Für uns Menschen ist dieser Weltenraum, zumindest in den allergrößten Teilen, lebensfeindlich, kalt, unwirtlich – bis auf die Erde, die Mutter des einzigen Lebens, das wir bisher kennen. Wie eine Rosenblüte in gigantischem Eismeer treibt sie still vor sich hin, zart, zerbrechlich, erhaben. Über Milliarden von Jahren haben sich auf ihr lebensfreundliche Bedingungen entwickelt. In ihnen ermöglicht und dient das Leben sich selbst. Haben wir das wirklich verstanden, dann ahnen wir auch, dass der Planet dem Leben gehört, nicht nur einer Gattung und schon gar … weiterlesen