In verkarsteten Lebenslandschaftenaufgebrauchter Idealeund verbrennender Hoffnungen In den Beliebigkeitsstürmendurch narzisstische Potentatenverunstalteter Welt Inmitten der Kälteräumevon Nicht-Begegnungdurch smart phonierte Asozialitäten Am Rande der Stadtjenen Sog verfolgendder Menschenströmestarren Blicksin den Kaufrausch zieht Beobachtendwie eiligen Schrittsder Amazonmanngroße Verunsicherungdurch kleine Pakete betäubtund für einen Wimpernschlagetwas Sehnsucht stillt Von Bildern gesättigtdie den Geist erstickenund unsere Mittein ein Nirgendwo entrücken … …bleiben die kleinen HumanitätenBlickedie Seelen finden und berührenGestendie in freundliche Augen führen Lobverstreut wie Wildblumensamenin großem Respektder Dankbarkeit weckt Aufrechtan Gleichgültigkeit vorbeiRäume öffnendfür zwei oder drei Innehaltenum sich selber zu spüren Geht der Weg dochvom Ich zum Duund von dort zum WirBande flechtendvon mir zu … weiterlesen
Sinn und Verbindlichkeit
In den edelsten Empfindungshaltungen liegt ein Lebensauftrag. Auch bei widrigen äußeren Umständen, starken inneren Zweifeln, ja dem missbilligt und Ausgegrenzt-Werden ist es wichtig, sie zu halten. Verbindlich und mit der notwendigen Tapferkeit. Die Ehrfurcht vor dem Leben gehört an vorderster Stelle dazu, so wie die Treue zu einem Glauben an die Mysterien des Unsagbaren. Allein dafür lohnt es zu leben. Es werden nie viele sein, die das so wahrnehmen und in Seinsqualität transformieren. Aber auf sie kommt es wesentlich an, damit die Spuren in das „Reich Gottes“, das immer schon inmitten ist, nicht verwehen. Damit jemand wartet vor dem Tor … weiterlesen
Stille und Glück
Bei aller Gewissheit sanft umfangen zu sein, bleibt eine Beunruhigung in der Stille. Sie hängt mit jenem Licht zusammen, das Geborgenheit ausstrahlt und zugleich etwas Abgründiges hat; etwas Unverstandenes, das auf die Grenze der eigenen Verstandesmöglichkeiten unmissverständlich verweist. So wie letzte Hoffnung der Erfahrung tiefer Hoffnungslosigkeit bedarf; so wie himmlisches Glück in der Begegnung nur erfahren kann, wer sich schon einmal von metaphysischer Einsamkeit als Wegschwester begleitet sah. Wahre Stille, auch Kontemplation genannt, fordert ein Ja von uns, eine Zustimmung zur Welt zwischen der Tiefe des Abgrunds und dem sonnenbeschienenen Gipfel. Solche Zustimmung kann nicht immer aus einem fröhlichen Herzen … weiterlesen
Es ist November
Die ersten sogenannten Weihnachtsmärkte seit Anfang des Monats geöffnet. Jecken dominieren bereits wieder die Lokalseiten der verbliebenen Zeitungen. Wie Zugvögel fliehen Rentner in den warmen Süden. Ein Nachbar schimpft über das Laub im Garten und auf den Wegen.Es ist November. Im Wind tanzen fallende Blätter; inmitten schenken letzte Blumen des Jahres noch einmal ein Leuchten. Schwächer werdende Sonnenstrahlen verleihen allem sich Neigenden einen bunten Glanz des Vergehens. Vorsichtig hebt er sich ab vor den dunkler scheinenden Ästen und Stämmen der Bäume.Es ist November. Kürzer werdende Tage befreien das innere Licht. Es wird nicht mehr abgelenkt durch den sommerlichen Wettstreit prallen … weiterlesen
Sehnsucht und Vertrauen
Im Sehnsuchtsraum geborgenlebt grenzenlose LiebeMit Hingabe an das Lebenfließt sie ins Licht Den Sehnsuchtsraum innenschmückt die SchönheitSie wartetsich auch im Außen zu zeigen Den Sehnsuchtsraum tragendbewegt sich das GuteMit liebender Handlungkann es sich stärken Den Sehnsuchtsraum weitendstrahlen Kristalle der WahrheitGetrübt durch Feigheit und bösen Willenverlieren sie Glaubenan die Reinheit ihrer selbst Der Sehnsuchtsraum ruht inmitten der Seelewie eine Inselin uferlosem Meer In ihm verbinden sichMensch und göttliches Wesen LiebeWahrheitSchönheitund das Gutesteigen empor aus diesem Wesenund treten ins LebenSo veredeln sie das Sein Sich selbst bewusstwird der Sehnsuchtsraumin Stille Sie klärt und reinigtim Quellwasser des SeinsIst durchlässigfür Klang und Lichtdes Absoluten … weiterlesen
Praxis der Stille
Im Herzbereich aller meditativen Bestrebungen liegt die Stille. Gemeint ist jene Stille, die tiefer führt als nur in das Verstummen der gesprochenen Worte. Vor allem gilt dies für die Kontemplation als Weg und Lebenshaltung. Der Unruhe des Gedankenhaften begegnet sie mit Hingabe und Öffnung im inneren Raum. Hier, wo die Gedanken nicht gewalthaft vertrieben, nicht unbarmherzig weggeschoben, sondern sanft zur Ruhe gebettet werden, nimmt der Mensch sich selber an. Er verschmilzt mit seinem größeren Selbst, ausgerichtet auf das göttliche Du als gestaltlosem Geist. Denn „Gott ist Geist“, wie wir in der Schrift lesen. Frei von Konzepten, Wunschgebilden und spirituellen Phantasien. … weiterlesen
Unsterblich?
Am Dienstag, den 28. Oktober, ist Dr. Tilman Evers, ein guter Freund seit Jahrzehnten, großer Geist, Philosoph und Friedenswissenschaftler in Kassel verstorben. 2019 schrieb er in diesem Blog einen Gastbeitrag: „Unsterblich?“ Zu seinem Gedenken, aber auch um der Tiefe des Beitrags willen, veröffentliche ich ihn hier noch einmal. Gastbeitrag (incl. Foto) von Tilman Evers„Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will.“ Wir kennen diesen Satz von Albert Schweitzer, in dem er seine Gedanken zur Ehrfurcht vor dem Leben verdichtete. Wie aber steht dazu der andere Satz, der sich daran anfügt: Wir sind sterbliche Wesen, die den … weiterlesen
Die neue Acedia
Als die siebte der sogenannten Todsünden wird die Acedia bezeichnet – was übersetzt Trägheit meint. Es geht dabei weniger um körperliche Aspekte als vielmehr einen geistigen Zustand, eine Haltung dem Leben gegenüber. Befallene Menschen lassen sich eher treiben, als in einer Sinn stiftenden Orientierung beheimatet zu sein. Fremdbestimmt erkennen sie ihre eigene Größe und Potentialität nicht, wollen nicht sie selber sein.Nun sollte man diese Haltung, in die man eher hineinrutscht als sie bewusst anzustreben, nicht unbedingt mit Schlendrian oder Müßiggang verwechseln. Oft maskiert sich die Acedia gar als umtriebige Geschäftigkeit, die manchmal an besinnungsloses Tun grenzt. Die gegenwärtige Ausprägung medialer … weiterlesen
VW Bulli, oder: Kairos duldet kein Zögern
Eigentlich glaubte ich gar nicht mehr daran, wirklich mitgenommen zu werden: Als Anhalter stand ich an der Straße, auf dem Weg von Nîmes nach Saintes Maries de la Mer. Jährlich fand dort zu Pfingsten das mehrtägige Treffen der Zigeunerclans statt, um in einer Prozession die Heilige Maria ins Meer zu tragen. Ich kannte die Zeremonie. Und begegnete dort auch den Reinhards. Gitarrenvirtuosen, nicht nur der berühmte Django Reinhard. Eine andere Welt. Faszinierend. Souverän. Jenseits jeglicher Mittelmäßigkeit. Kein bürgerlicher Begriff passte, wie mir schien. Es war das Jahr 1970. Als der blaue VW-Bulli, von dem heute alle Surfer träumen, näher kam, … weiterlesen
Geistige Räume errichten und halten
Es mag gewiss unterstützen, doch das räumliche Arrangement allein ist nicht unbedingt entscheidend für die Qualität des Beieinanderseins. Diese hängt an der geistigen Präsenz und der inneren Ausrichtung der beteiligten Personen. Betritt ein Mensch den physischen Raum, kommt es gelegentlich zu einer Veränderung. Eine neue Energie wird spürbar, die grundsätzlich in jegliche Richtung zu weisen vermag. Lassen wir einmal außer Acht, was sich „vergiftete Atmosphäre“ nennt, so kann ein geistiges Feld entstehen, das Gemeinschaftsprozesse unterstützt und Einzelne trägt, ihnen Halt und Orientierung gibt.Dieses Feld besteht aus Gedankenmaterie, schafft in einer eigenen Zeitwahrnehmung die Verbindung physischer mit geistiger Realität.Der erweckte und … weiterlesen










