An einem Tag wie diesem…

Clausinterbeing

An einem Tag wie diesem…

 

Ich schreibe dies am Tag der Landtagswahl in NRW. Es könnte auch jede andere Wahl auf diesem Planeten sein – USA, England, Frankreich….Wir würden mit länderspezifischen kleinen Unterschieden, doch ähnliches hören und erleben.

Was sind die Basisinformationen, die wir heute haben? Seriöse Wissenschaftler wie Stephen Hawking geben uns noch maximal 100 Jahre, andere sprechen von 50- 70 Jahren. Das ist die Zeit, die wir noch haben. Solange werden die Ressourcen und die Bedingungen für menschliches Leben reichen. Doch die Reaktion ist Gleichgültigkeit. Niemand in der herrschenden Politik greift das auf.
Vergangenen Woche wurde nach einer kleinen Anfrage der Grünen im Bundestag veröffentlicht: In den vergangenen 30 Jahren sind die Singvögel dramatisch zurückgegangen; in Europa sind es 450 Millionen weniger (NABU); 80 %!! der Insekten sind vernichtet. Der Meeresspiegel wird bis Ende des Jahrhunderts in manchen Regionen nicht nur um einen Meter, sondern um mindestens 1,70 Meter ansteigen. Da werden in vielen Ländern mit Küstenregionen wohl keine Deiche mehr helfen. Geredet aber wird im Wahlkampf über Wachstum, Wohlstand, ein immer Mehr etc. Das Gift, das zu dem beitrug, was uns heute an Zerstörung umgibt, wird weiterhin als das Heilmittel für alles ausgegeben – Wachstum und materieller Wohlstand.

Ich selber spüre da oft nur noch Empfindungen zwischen Fassungslosigkeit, Wut, tiefer Traurigkeit…

Und doch darf uns das nicht beherrschen…

Das Leben an sich in seiner unglaublichen Schönheit, Würde und Ästhetik fordert von uns dienende Hingabe, Leidenschaft und Vertrauen – wider alle Wahrscheinlichkeiten. Das meint:

Aufstand für das Leben.

Wir müssen, wir dürfen kämpfen – und selbst, wenn wir scheitern – das Kämpfen für das Leben erfordert unsere Selbstachtung, unsere Würde und die Solidarität auch mit den Lebewesen, die keine eigene Stimme haben. Und – wer soll ein Zeichen an die Kommenden nach uns senden, wenn nicht wir, wenn nicht jene, die heute wissen und gleichzeitig fühlen, was da passiert?

Wir brauchen dazu nichts weiter, als uns ernst zu nehmen und auch auf das zu vertrauen, was man in alter Sprache „Wunder“ nennt. Die allerdings kommen nicht von selbst! Sie brauchen unsere „Anstiftung“… und unsere tiefe Liebe zum Leben und eine entsprechende Überzeugung und Konsequenz im Alltag. Dann kommt uns das Neue vielleicht mit großen Schritten entgegen…