Du wachst auf in jene Tage hinein
die verstummen lassen
Kein inneres Wort
möchte nach Außen treten
Kein Gedanke
zum Klang deiner Stimme werden
Stille ist dann die Sprache
das Denken gedämpft
wie in Watte gepackt
zu Boden sinkende Blätter
die sich sanft auf andere legen
Bedächtig die Schritte
am Rande der Stadt
Begegnungen meidend
Allenfalls
ein leises Hallo
Die früh sich abwendende Sonne
gibt der Dunkelheit Raum
sich auszubreiten
dich aufzunehmen
in das Land ohne Konturen
wo alles gleich scheint
weil kein Lichtstrahl unterscheidet
und manchmal kränkt
So wird es auch sein
wenn wir als Blatt
vom Baum des Lebens fallen
Abends
im Übergang zur Nacht
Allein
und doch getragen
in der Luft
die uns noch hält
bis der Boden
sich mit uns vereint
Stille umfängt
und berührt
wie zwei segnende Hände
auf deinem Haupt
Stille trägt
hält den Vertrauensraum
durch alle Ängste
und letzte Fragen hindurch
Sie begleitet die Seele
auf ihrem Weg
nach Haus
Der Herbst offenbart das Geheimnis
das im Vergehen
und Verwehen liegt
Die Färbung der Blätter
ein Hinweis
auf die Schönheit im Wandel
Die Lösung von Stamm und Ast
ein Zeichen letzter Freiheit
Auch ob du in der Sonne
oder im Nebel
dich schwebend
fallen lässt
oder ganz im Dunkel
jede Aufmerksamkeit meidend
Aus dem Einen gekommen
dem Baum zur Zierde
in das Eine zurückkehrend
wie der Tropfen ins Meer
Dort wird Heimat sein
fraglose Geborgenheit
und unendlicher Trost
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