Doch…

ClausAllgemein

Wir werden es nicht schaffenZu gierigzu engkaum liebesfähigüber unsund die uns Nächsten hinaus Zu wenig VertrauenIn uns selbstals Mitschöpferund nicht nurAusbeuter und Zerstörer Zu viel Missachtungunserer Schönheitals Geistin dem die Schöpfungsich selbst erkennt Zu entfremdetvom Quell des Lebensvon der Energie der Liebevon Dir Wir werden erwacheninmitten von Blutmeerenzertrümmerten Heimaträumenunwirtlichen Landschaftenwütenden Meerenund einsamen Kindern Ein Komet zieht vorbeiIn 80.000 Jahrensoll er der Erdeerneut begegnensagen die Himmelskundigen Schon langewird dannkein Menschmehr da seinder ihn sieht Ihr werdet es schaffenMit Vertrauenin die Größedie ich euch gab In den Trümmernwerdet ihr Blumen gießenDie Blutmeerewerden sich in fruchtbares Land verwandelnDie einsamen Kinderwerden starkin der Gemeinschaftder … weiterlesen

Herbstgedanken

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Du wachst auf in jene Tage hineindie verstummen lassen Kein inneres Wortmöchte nach Außen tretenKein Gedankezum Klang deiner Stimme werden Stille ist dann die Sprachedas Denken gedämpftwie in Watte gepacktzu Boden sinkende Blätterdie sich sanft auf andere legen Bedächtig die Schritteam Rande der StadtBegegnungen meidendAllenfallsein leises Hallo Die früh sich abwendende Sonnegibt der Dunkelheit Raumsich auszubreitendich aufzunehmenin das Land ohne Konturenwo alles gleich scheintweil kein Lichtstrahl unterscheidetund manchmal kränkt So wird es auch seinwenn wir als Blattvom Baum des Lebens fallen Abendsim Übergang zur NachtAlleinund doch getragenin der Luftdie uns noch hältbis der Bodensich mit uns vereint Stille umfängtund berührtwie … weiterlesen

Steh auf und komm

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„Komm, komm, wo immer du gerade bist!Wanderer, Andächtiger, Liebhaber des Abschieds.Es spielt keine Rolle.Unsere Karawane ist kein Ort der Verzweiflung.Komm, komm, selbst wenn du deine Gelübdeschon tausendmal gebrochen hast.Komm, komm trotzdem wieder, komm!“(Inschrift auf dem Grab von Mevlana Dschelaleddin Rumi in Konya) Manchmal erscheint Leben als Leidenwird Überfluss zur Lastverzehrt Mangel die Zuversicht Mangel an Lebensfreudean liebender Zugewandtheitan Geborgenheitan Vertrauen Besinnung führt dich in RebellionSie lässt aufstehenvom Krankenlager des BewusstseinsSchickt mit guten Vorsätzenauf die nächste Etappeder Lebensreise Um erneut in Scheitern zu endensich wiederholender Ohnmachtund einer sich beugenden Gesteder Resignation Du ziehst dich zurückneigst zum Selbstausschluss von Gemeinschaftals verlorenes Kindder … weiterlesen

14 Stationen zum neuen WIR

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Eine Ehe sieht sich als zerstört. Zu sehr klaffen die jeweiligen Sehnsüchte, Träume und Erwartungen nach Jahren des gemeinsamen Weges nun auseinander. Zu tief eingegraben sind die Enttäuschungen, Verletzungen und die Erfahrung des alltäglichen Scheiterns inmitten der vertrauten Gewohnheiten und Routinen. Mit abgrundtiefem Unverständnis stehen sich bei aller Liebe Eltern und ihr heranwachendes Kind gegenüber. Hier der Blick auf Sicherheit und Kontrolle über das Leben; da der ungestüme Drang, der in das Andere zieht, die Wildheit, die sich nicht einnisten will in ebenes Land ohne Erhebungen und Schluchten und endloser Langeweile. Zwei Völker und Kulturen, auf engstem Raum aneinander gebunden, … weiterlesen

Abenddämmerung, oder: „Zur Heimat erkor ich mir die Liebe“

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Dieses Geständnis der Poetin Mascha Kaléko kann heute, inmitten des Zusammenbruchs ethischer Selbstverständlichkeiten, als Basissatz der Menschwerdung gesehen werden. Mit dem Wort Heimat drückt sich eine gewachsene Haltung dem Leben gegenüber aus, genau wie Liebe erst ihre Fruchtbarkeit erreicht, wenn sie zur Haltung gereift ist. Dann vermag sie sich weit über sentimentale Engführungen hinaus zu dehnen – was nicht als diskriminierende Aussage über Sentimentalität missverstanden werden sollte. Zeigt sie doch so viel von der uns möglichen Tiefe und von der Intensität, die als Gefühlsraum in uns lebt. Zugleich allerdings versteht sie es, unsere Wahrnehmung und geistigen Regungen auf schmaler Bahn … weiterlesen

Zweifel und Stille

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Ich gesteheIch kenne die ZweifelOb da ein Gott seiOb da ein Absolutes walteAuf der ErdeIm UniversumIn den unbekannten unzähligen Dimensionen Ich kenne das GefühlWenn die Fragen nagenUnd aus dem Raum der SehnsuchtKeine Antwort kommt Keine, die ich zu hören vermagWeil die übersinnlichen OhrenVerstopft sindVom Getöse einer zerrissenen Welt Ich kenne dann das GefühlMetaphysischer VerlassenheitWie torkelnd in einer sich auflösenden WeltGerade noch die Haltung haltendEine Holzplanke fassendDes vom Sturm zerschlagenen Bootes Endlich auf die Knie gesunkenResignation zulassendBreitet Stille sich aus Es legen sich die Gedanken an dasWas mit GedankenNicht umgriffen werden kann Geborgenheit umfängtAngenommensein erfülltNicht wissend von woher Da ist ein … weiterlesen

Unsere kleine Reise

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Unsicher an der WeggabelungSuchen inmitten scheinbarer LeereInnehalten wo Unrast nagtAnkommen in der Unausweichlichkeit des Wandels Lieben trotz aller VergänglichkeitVerletzt sein in all der Coolness einer KulissenweltIn Trauer niedersinkeninmitten der GleichgültigkeitTräumen über die kleine Reise hinaus Ja sagenVertrauen ohne PlanbarkeitSakramente leben wider alle HeucheleiScheitern in der Erwartung des ErfolgsVerzweifeln dürfenwenn die Antwort auf unsere Fragen verbrennt Furcht im Sog der EvolutionEhrfurcht im Angesicht des KosmosErschrecken vor der Größe des GeheimnissesEinen väterlichen Gottund eine mütterliche All-Liebe herbeibeten Gebrochenes Herz bei all der SchändungDas Grauen ertragenUnd Rebellieren Die Welt eine BühneVerrücktes Schauspieleiner wilden Gottheitund einer feinsinnigen Regisseurin Die eigene Rolle finden in diesem … weiterlesen

Im Zwischenraum

ClausAllgemein

Liebe Leserin, lieber Leser meines Blogs, seit nun gut sieben Jahren können Sie die zumeist wöchentlich veröffentlichten Texte lesen. Einfach so. Das ist mir Anliegen, Herausforderung, Freude und Notwendigkeit zugleich. Denn es braucht wirklich freie, völlig unabhängige, philosophisch tiefe und vom Mainstream nicht niedergedrückte Stimmen. Des Öfteren bekam ich Mails mit der Frage, ob man die Beiträge nicht auch in Buchform studieren könne. Als Begleitung für jeden Tag, Nachttischlektüre oder für einfach mal so zwischendurch. Nun liegt ein gerade im Claudius-Verlag erschienener Band vor. Die Beiträge sind überarbeitet und thematisch gegliedert.Wer mich kennt, weiß, dass ich grundsätzlich keine Werbung für … weiterlesen

Schützt die Phantasie

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Die Phantasie reicht weit über das hinaus, was wir Wissen nennen. Sie öffnet einen an sich unendlichen Raum. Bei jedem Menschen führt er in andere Dimensionen, die mit der eigenen Erfahrung, mit Freuden und Leiden, mit Wissen und Nichtwissen, mit Ängsten und Träumen, mit Beharrung und tiefer Sehnsucht verbunden sind. Das geistige Universum der Menschheit besteht so aus unendlich vielen Unendlichkeiten. Es ist ein grenzenloser Kosmos an Schönheiten, an Schrecklichkeiten, an unerkannten Möglichkeiten, an in bunten Farben gemalten Lebenswelten, von noch nie komponierten Klängen und noch nie niedergeschriebener Poesie.Phantasie – das geistige Labor für imaginäre Seins-Welten.Phantasie – der innere Blick, … weiterlesen

Personale und kollektive Dimensionen des Bösen

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Wenn wir das Böse als Kontrapunkt zum Guten sehen, als seine polare Ergänzung, so liegt darin zwar eine Wahrheit, doch zugleich greift dieses Bild zu kurz. Beide trennt nicht nur die innere Ausrichtung und handlungsbezogene Orientierung, sondern ein elementarer Wesenszug. Im Gegensatz zum Guten, Lebensdienlichen, das Sein und Werden Fördernde, vermag das Böse aus sich selbst heraus nichts von Bestand zu schaffen. Es lebt davon, sich gegen etwas Bestehendes zu wenden. Sein Antrieb ist die Destruktion, die Spaltung, die Schädigung, die Vernichtung. Aus der bloßen Verneinung kann deshalb nichts ins Werden treten. Sie bedarf des Gewordenen, des bereits Existierenden. Sie benötigt … weiterlesen