Urform des Gebets

ClausAllgemein

Der menschliche Geist scheint verurteilt zu messen, zu vergleichen, zu bewerten.
Auch fragt er gerne nach dem Sinn.
Er liebt das Warum.
Und noch mehr liebt er die Antwort.
Denn sie öffnet neue Frageräume.

Immer jedoch setzt das Bemessende und Fragende Existenz voraus.
Etwas muss in das Sein getreten, muss da sein, bevor der Geist sich regen und Beschäftigung finden kann. Fraglos steht es zunächst da.

Jahrmilliarden war dies der Gang der Dinge.
Unhinterfragte Selbstgenügsamkeit herrschte im Universum.

Mit dem Aufscheinen des Bewusstseins tritt etwas Wesentliches hinzu.
Das Erkennen und das Würdigen.
Es hat etwas Erhebendes, im Blick auf das Sein die nackte Existenz zu fokussieren.
Was für ergreifende Wunder, die sich so offenbaren:

Als Baum
Als Schmetterling
Als eine sich öffnende Blüte
Als Gesang einer Amsel
Als Wind
Als Quelle
Als Mensch
Als Harmonie des Planetensystems
Als die unfassbare Größe und Gewalt des Alls

Wahrnehmung des Existierenden in Ehrfurcht.  
Staunend wie ein Kind.
Der Geist wach, ohne intervenierende Skala.
Kein Gedanke nach gestern.
Keine Frage auf ein morgen zu.

Richtig oder falsch nicht präsent.
Da ist weder Grund noch Grundlosigkeit.
Nur reines Vorhandensein und Bewegung im Strom der Zeit.
Einziger Sinn erkennt sich im Sein an sich.

Dankbar, sein zu dürfen,
Zuneigung zu empfinden, ja Liebe.
Mit Gedanken Welten zu malen, geistige Reiche zu erbauen.

Ein Warum, das keine Antwort findet, zur Ruhe betten.
In schlichter Akzeptanz.
Im Atem mit allem verbunden.
Fraglos spüren und empfinden.

Das ist die stille Philosophie des Gegebenen.
Die Theologie des aus sich selbst Gewordenen.
Die Urform des Gebets…

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Liebe Leserin, lieber Leser,

seit Mai 2017 veröffentliche ich wöchentlich an dieser Stelle meine Blog-Beiträge. Es ist mir wichtig, dabei Grundsatzfgragen von Sein und Werden in den Blick zu nehmen und in der mir möglichen Tiefe anzuschauen. Manchmal denke ich mir, dass doch alles nun hinreichend gesagt ist, und das alles ja im Archiv nachgelesen werden kann. Dann kommt wieder ein neuer Gedanke und ein entsprechender Impuls zum Schreiben. Jetzt aber ist die Zeit für eine Pause. Ich möchte manches überdenken.

Wenn Sie Gedanken dazu haben, schreiben Sie mir gerne.
clauseurich@web.de

Bis zum Wiederlesen/Wiederhören wünsche ich Ihnen alles Gute und eine gesegnete Zeit!
Herzlich
Ihr Claus Eurich